Ratgeber Storage-Virtualisierung

Wie Storage-Projekte gelingen

Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Achten Sie auf ein passendes Budget!

"Budgets auch für die notwendigen Softwaretools vorhalten", fordert Valdis Filks, Research Director, Information Technology Infrastructures bei Gartner
"Budgets auch für die notwendigen Softwaretools vorhalten", fordert Valdis Filks, Research Director, Information Technology Infrastructures bei Gartner
Foto: Gartner

Sorgen Sie dafür, dass auch ein Budget für die gewünschte Virtualisierungslösung einschließlich eventuell benötigter Managementwerkzeuge vorhanden ist. Denn gerade an diesem Punkt wird oft gespart. „Storage-Ressource-Management-Software wird als Produkt einfach nicht angenommen, obwohl man es braucht“, beobachtet Valdis Filks, Experte für IT-Infrastruktur bei Gartner. Dabei benötigten Unternehmen trotz Virtualisierung ein funktionierendes Ressourcenmanagement und natürlich auch jemanden, der damit umgehen kann - schon allein, um genau zu sehen, was auf einer Implementierung gerade vor sich geht.

IDC-Analystin Taylor betont, wie wichtig es in Hinblick auf die Budgetierung sei, die Frage der Organisation respektive ihres Umbaus mit zu bedenken. Schließlich müssten Kosten sauber verrechnet werden, „und das funktioniert in Organisationen, die sehr stark in Silos konstruiert sind, schlecht.“ Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss also neben dem eigentlichen Projekt möglicherweise eine interne Umstrukturierung parallel laufen oder sogar vorgeschaltet werden.

Überschätzen Sie die Entlastung durch Storage-Virtualisierung nicht!

Die Entlastung der Mitarbeiter von Managementaufgaben sollten Projektverantwortlichen nicht überschätzen. Konkret: Experten warnen einhellig davor, das Ausmaß, in dem sich die Arbeit der Storage-Spezialisten durch eine Storage-Virtualisierung vermindert, zu hoch anzusetzen. „Die Leute brauchen auf jeden Fall Know-how, denn sonst werden auch virtualisierte Systeme falsch konfiguriert“, sagt etwa TIM-Manager Beblik. Das führe dann zu teuren Serviceeinsätzen von Partnern, die natürlich im Budget nicht vorgesehen sind. Meist sei deswegen das System zwar nicht kaputt, und auch Daten gingen nicht automatisch verloren. Doch „im Zweifel funktioniert die gewünschte Hochverfügbarkeit bei unsauberer Konfiguration dann eben nicht.“

Die Notwendigkeit, auch über eine virtualisierte Storage-Umgebung ausreichend Know-how zu besitzen, betont auch Gartner-Manager Filks: „Das funktioniert nur dann, wenn der Spezialist weiß, welche Anwendungen welche Daten verwenden und wie schnell auf wie viele Daten zugegriffen werden muss. Virtualisierung verringert den Arbeitsaufwand für Storage-Systeme deswegen vielleicht um die Hälfte, aber nicht um 100 Prozent.“ Auch Taylor von IDC betont: „Management kostet nun mal Geld, das ändert sich auch mit Virtualisierung nicht. Man muss immer noch teure Experten möglichst für werthaltige Aktivitäten einsetzen.“ Und schließlich, so Filks, müssten selbst bestimmte rein handwerkliche Fähigkeiten auch in einer virtualisierten Umgebung vorgehalten werden: „Es muss immer noch jemanden geben, der eine Disk aus einer Raid-Gruppe entfernen kann, ohne das System zum Zusammenbruch oder Daten zum Verschwinden zu bringen.“

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