Infrastruktur erneuern

5 wichtige Maßnahmen zur Virtualisierung

03.02.2011
Von Hartmut  Wiehr

Laut Forrester ist die Einsparung von Kosten der wesentliche Faktor bei der Einführung von Virtualisierung. 82 Prozent haben in einer von den Analysten durchgeführten Umfrage angegeben, dass dies das zentrale Motiv bei der Virtualisierung von x86-Servern sei. Die Kalkulation lautet: weniger physikalische Server = geringere Ausgaben. Ob diese Rechnung allerdings aufgeht, erscheint zweifelhaft, denn sie enthält einige Unbekannte wie Betreuung, Zuverlässigkeit, Security oder Backup unter virtualisierten Bedingungen.

Switches und Ethernet

Für 69 Prozent der befragten Unternehmen bleibt Virtualisierung dennoch in den nächsten Jahren die führende Strategie, zumindest auf der Ebene der Neugier, die in Umfragen geäußert wird. Um das Interesse erfolgreich umzusetzen, empfiehlt Forrester fünf Änderungen bei der Netzwerkinfrastruktur, die unbedingt durchgeführt werden sollten. Heute reicht es nicht mehr, einfach die Bandbreite im Netzwerk zu erhöhen. Es müssen vielmehr die unterschiedlichen Anforderungen von Server-Virtualisierung, Speicherung in externen Geräten und flexiblen Cloud-Operationen unter einen Hut gebracht werden. Die bestehenden, voneinander getrennten Netze müssen laut Forrester in eine gemeinsame Infrastruktur überführt werden. Das betrifft insbesondere die Auflösung getrennter, kostspieliger Speichernetze, wie sie mit der Technologie fibre-channel-gestützter SANs (Storage Area Networks) verbunden sind.

Für Andre Kindness von Forrester müssen Unternehmen auf fünf Gebieten investieren, um eine neue Stufe von Konvergenz zu erreichen:

1. Virtuelle Switche. Heute teilen sich im Durchschnitt acht virtuelle Maschinen (VMs) einen physikalischen Server, in Zukunft könnten es 30 oder mehr sein. Das stellt erhöhte Anforderungen an die Netzwerkverbindungen zwischen Servern und Speichergeräten. Zur Zeit dominieren noch herstellerspezifische virtuelle Switches in Software-Form, zum Beispiel von VMware oder Microsoft. Cisco bietet mit dem Nexus 1000V bereits einen mehr netzwerk-spezifischen virtuellen Switch an. Anwender sollten auf jeden Fall versuchen, keine proprietären Produkte einzusetzen. Und sie sollten Druck ausüben, damit sich die Hersteller auf gemeinsame Standards einigen.

2. Hybride Switche (Software und Hardware). Mit der Verbreitung von Virtualisierung- und Cloud-Umgebungen wird es zwangsläufig ein Nebeneinander von physikalischen und virtuellen Switchen geben. Forrester sieht hier zwei kommende Standards, die den Datenaustausch ermöglichen: VNTag von Cisco und VMware (auch als VN-Link oder 802.1Qbh Port Extension Bridge bekannt) sowie VEPA (Virtual Ethernet Port Aggregator), der von HP, IBM, Intel, Juniper und anderen unterstützt wird. Laut Kindness werden viele Produkte beide Technologien enthalten und miteinander kompatibel sein.

3. Storage über Ethernet (iSCSI und FCoE). Schon in den letzten drei Jahren haben sich viele Unternehmen von einem eigenen Speichernetz (SAN) auf Fibre-Channel-Basis ab- und Alternativen wie iSCSI zugewandt. Vorteile sind Benützung von nur noch einem Kabelnetz und niedrigere Kosten. Neben iSCSI könnte sich das noch in der Entwicklung befindliche FCoE (Fibre Channel over Ethernet) etablieren.

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