Private-Cloud-Strategie

Citrix kauft cloud.com: Angriff auf VMware

12.09.2011
Von Hartmut  Wiehr

Ein Aspekt der Transaktion verdient es, hervorgehoben zu werden: Citrix hat sich neben der Technologie einen äußerst wertvollen Domain-Namen zugelegt. "Cloud.com" ist laut dem Domain-Spezialisten Frank Schilling allein drei bis sieben Millionen Dollar wert. Jeder der zahlreichen Anbieter auf diesem bislang noch überschaubaren Sektor der IT-Wirtschaft würde nur zu gerne über diese Namensrechte verfügen.

Citrix geht von einem "Wechsel von der PC- zur Cloud-Ära" aus. Und das, so der Hersteller, führe „in Zukunft zu massiven Investitionen in Cloud-Infrastrukturen". Man stützt sich auf eine Prognose der Analysten von IDC aus dem letzten Jahr, nach der der Cloud-Markt bis Ende 2013 ein Volumen von mehr als elf Milliarden US-Dollar erreichen soll.

Citrix setzt auf Private Clouds

Bei Citrix glaubt man, dass die meisten Cloud-Installationen "nicht mehr viel mit einem traditionellen RechenzentrumRechenzentrum gemein" haben werden. Cloud-Dienste laufen dann laut Citrix auf spezialisierten Plattformen, für die die Produkte von Cloud.com konzipiert wurden: "Bieten herkömmliche Server-Virtualisierungsplattformen oft nur einfache Erweiterungen für ein rudimentäres Cloud-Management, so richtet sich Cloud.com mit umfassenden und hypervisor-unabhängigen Lösungen gezielt an die individuellen Anforderungen der Provider." Der Vorteil einer privaten Cloud liegt für Citrix in dem "internen Aufbau von skalierbaren und flexiblen Lösungen", so wie es sonst nur professionelle Provider mit ihren Modellen für Public Clouds bieten könnten. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Citrix-CEO Mark Templeton sieht sich als Verfechter von quell-offener Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen. Doch eine Zusammenarbeit mit der Open Virtualization Alliance wird von Citrix strikt abgelehnt.
Citrix-CEO Mark Templeton sieht sich als Verfechter von quell-offener Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen. Doch eine Zusammenarbeit mit der Open Virtualization Alliance wird von Citrix strikt abgelehnt.
Foto: Citrix

Citrix sieht sich nun im Besitz eines "lückenlosen Portfolio zur Virtualisierung und Orchestrierung sowie für die Netzwerk-Infrastruktur im Cloud-Umfeld". Die Produkte seien dabei nicht an einzelne Hersteller gebunden und Kunden könnten "jederzeit die Hardware, Software und Service Provider ihrer Wahl" nutzen. Insofern "bekennt sich Citrix zu offenen Architekturen", wie das Unternehmen mitteilte.

Support für Oracle VM

Hintergrund dieser Aussagen ist, dass Cloud.com bisher in der Tat eine offene Architektur gewesen ist. Neben Citrix XenServer sind die führenden kommerziellen Produkte VMware vSphere und Microsoft Hyper-V sowie Open-Source-Hypervisoren wie Xen unterstützt worden. Die erste CloudStack-Version von Citrix bietet nun Support für OracleOracle VM. In der nächsten Version soll auch Bare Metal Provisioning enthalten sein. Cloud-Installationen würden damit "noch flexibler, weil sich Daten direkt auf physischen Servern ohne Hypervisor bereitstellen und verwalten" ließen, wie der Hersteller ankündigte. Alles zu Oracle auf CIO.de

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