Überraschende Studie

IT vergisst Backups bei Virtualisierung

21.03.2012
Von Hartmut  Wiehr
Mit Virtualisierung sollte alles besser werden. Unter dem Gesichtspunkt der Datensicherung scheint das Gegenteil einzutreten, wie eine Studie von Acronis beweist.

Acronis gehört zu den kleineren, unabhängigen Anbietern von Datensicherung, die sich ihren Platz im hart umkämpften Speichermarkt erhalten konnten. Das Ponemon-Institut hat nun in seinem Auftrag erneut eine international ausgerichtete Umfrage zum Einsatz von Backup- und Disaster-Recovery-Lösungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) durchgeführt. Dabei ging es ganz zeitgemäß auch um die Datensicherung in virtuellen und Cloud-Umgebungen.

Der Backup-Anbieter Acronis hat interessante Zahlen vorgelegt. Besonders in virtuellen Umgebungen vernachlässigen viele KMUs ihre Pflicht, ihre Daten regelmäßig zu sichern.
Der Backup-Anbieter Acronis hat interessante Zahlen vorgelegt. Besonders in virtuellen Umgebungen vernachlässigen viele KMUs ihre Pflicht, ihre Daten regelmäßig zu sichern.
Foto: Acronis

Um das doch recht überraschende Ergebnis vorwegzunehmen: Im Unterschied zu rein physikalischen Umgebungen werden bei virtuellen Maschinen (VMs) weit seltener Backups durchgeführt. Das bedeutet ganz schlicht, dass die IT-Abteilungen noch weniger als eh schon üblich der Datensicherung ein geringeres Gewicht einräumen, als es notwendig wäre. Sie sind vielleicht auch deshalb so nachlässig, weil sie die Übersicht über die in VMs installierten Applikationen verloren haben.

Laut Umfrage virtualisieren kleine und mittelständische Unternehmen ihre IT-Infrastruktur mit steigender Tendenz: Rund 29 Prozent ihrer Server sollen bis zum Ende des Jahres 2012 auf diese Technologie umgestellt sein. Im Augenblick sind es erst 24 Prozent. Diese Angabe entspricht anderen Umfragen von Gartner oder IDC, die ebenfalls von einem niedrigen Durchsetzungsgrad ausgehen. Die Entwicklung geht also insgesamt langsam voran. Umso bedeutender sind Einschätzungen über den Umgang mit der Server-Virtualisierung und ihren unmittelbaren Folgen.

Die Gründe für Server-Virtualisierung

Als Hauptgründe für die VirtualisierungVirtualisierung der Server-Infrastruktur nennen die befragten Unternehmen die erwartete höhere Effizienz und Flexibilität der Server. Neben der Auslastung der vorhandenen Server, die bisher nur selten voll in Anspruch genommen werden, spielt auch die schnellere Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen eine Rolle. Ein oder mehrere virtualisierte Server haben in der Regel genug Luft, um sofort VMs für neue Applikationen oder Test- und Entwicklungsszenarien bereit zu stellen. Umständliche, lang dauernde Genehmigungs- und Implementierungsprozesse entfallen, auch muss nicht jedes Mal ein neuer physikalischer Server bereitgestellt oder gekauft werden. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

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