Gartner-Erhebung

Interesse an SaaS steigt



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Neun von zehn Unternehmen wollen mit Software as a Service (SaaS) Kosten sparen. Außerdem versprechen sie sich eine schnelle und flexible Nutzung.

In Zeiten klammer IT-Budget steigt das Interesse an neuen Nutzungsmodellen für Softwareapplikationen. Einer Erhebung der Marktforscher von Gartner zufolge planen fast 90 Prozent der Unternehmen eine gleich bleibende oder stärkere Nutzung von Software as a Service (SaaS). Als Gründe dafür werden Kosteneffizienz sowie die Einfachheit und Geschwindigkeit der Anwendungen angegeben. Als Haupttreiber für die Verbreitung von SaaS wurden der Austausch von vor Ort installierten Anwendungen sowie die Einführung von neuen Internet-basierten Applikationen genannt.

Das Ergebnis liegt einer Befragung von 258 Unternehmen in acht Ländern zugrunde. Die Antworten kamen von Mitarbeiter, die direkt bei Implementierung, Planung oder bei den Budgetentscheidungen in Verbindung mit der Anschaffung von Enterprise Application Software involviert waren. Die Unternehmen, die an der Befragung teilnahmen, nutzten zu diesem Zeitpunkt SaaS oder planen den Einsatz von SaaS in den nächsten zwölf Monaten.

"Das SaaS-Modell hat insbesondere in den vergangenen drei bis vier Jahren an Popularität gewonnen", sagte Sharon Mertz, Research Director bei Gartner. "Laut unserer Erhebung nutzen 40 Prozent der Unternehmen SaaS-Applikationen schon mehr als drei Jahre."

Die geografische Verteilung zeigt eine stärkere Nutzung in den USA. 62 Prozent der amerikanischen Anwender wollen ihre SaaS-Investitionen langsam ausweiten, 15 Prozent planen deutliche Steigerungen. In Europa rechnen 49 Prozent mit einem moderaten Wachstum ihres SaaS-Budgets, 15 Prozent planen erheblich steigende Investitionen. Die Nordamerikaner zeigten sich zudem als sehr frühe Nutzer des Modells. 20 Prozent mieten Software bereits seit fünf Jahren und länger, 60 Prozent haben in den vergangenen drei Jahren entsprechende Verträge unterschrieben. Von allen Befragten haben 37 Prozent Lizenzsoftware durch SaaS-Applikationen abgelöst. Durchweg wurden die Total Cost of Ownership (TCO) als Grund genannt. Angesichts der sinkenden IT-Budgets in Jahren 2009 und 2010 erwartet Gartner eine weiter steigende SaaS-Nachfrage und zwar zulasten der Kaufsoftware.

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