Public IT


EU-Länderanalyse

Deutschland verliert im Benchmark

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
In der aktuellen Benchmark-Analyse für E-Government stellen Capgemini, Rand Europe Institut, Dänisches Technologie Institut und IDC fest: Der Ausbau von Online-Dienstleistungen steigt. Nur die Nutzer wollen noch nicht so richtig mit machen. Und Deutschlands Stern sinkt.

Die EU-Staaten sind, so die Studie, beim Ausbau von Verwaltungsvorgängen, die Bürger online erledigen können, allgemein gut voran gekommen. Von 20 zuvor definierten Dienstleistungen sind in den Staaten der EU plus Island, Norwegen, der Schweiz und Kroatien im Durchschnitt 71 Prozent vollständig online verfügbar. Im Jahr 2007 war es nur 59 Prozent. Die Studie untersucht 20 grundlegende Service-Angebote der Öffentlichen Hand anhand von rund 14.000 Internetseiten von Behörden in 31 europäischen Staaten.

Österreich, Malta, Portugal, Großbritannien Schweden und Slowenien sind die führenden Staaten des Rankings, das bereits seit 2001 regelmäßig im Auftrag des Generaldirektoriats für die Informationsgesellschaft und MedienMedien der EU-Kommission durchgeführt wird. Die 8. Benchmark-Studie zum Stand des E-Government in Europa beruht auf dem i2010 Policy Aktionsplan der EU. Top-Firmen der Branche Medien

Deutschland hat sich in der Rangliste um sieben Plätze verschlechtert. Stand es zuvor auf Platz 8, so sank es jetzt auf Platz 15. Die Ursache sei, dass sich Deutschland im Vergleich zur letzten Studie nicht verbessert habe. Dadurch konnten andere Länder an Deutschland vorbei ziehen. Deutschland liegt jetzt leicht über dem EU-Durchschnitt im Mittelfeld bis 71 Prozent. Die Schweiz konnte sich zwar verbessern, ist aber Schlusslicht, schreiben die Autoren.

„Die weltweiten Bürger wissen was an Service möglich ist und erwarten dies von ihren Kommunen, Ländern und dem Staat", kommentiert Tom Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini. „Die Fähigkeit, die zur Verfügung stehenden Mittel und Technologien in spürbare Ergebnisse umzusetzen, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. "Wenn wir die Möglichkeiten nicht nutzen, fallen wir im globalen Standortwettbewerb hinter anderen Nationen weiter zurück."

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