Projekte aus der Praxis

Social-Media-Strategie fehlt

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Social Media ist das neue große Thema für die Öffentliche Verwaltung. Doch es herrscht noch große Unsicherheit darüber, was Twitter, Facebook und Co. bringen und wie man das Web 2.0 richtig nutzt.
Foto: Fotolia, fizzgig

Acht von zehn Mitarbeitern öffentlicher Verwaltungen gingen davon aus, dass sich mit Social Media Angeboten die Bürgerbeteiligung und Servicequalität in deutschen Behörden verbessern werden. Allerdings bestehe bei der Zahl der Angebote im internationalen Vergleich noch erheblicher Nachholbedarf. Denn Bürgern und Unternehmen stünden hierzulande bisher deutlich weniger Online-Services zur Verfügung als anderen Europäern, sagen die Berater von Steria Mummert Consulting.

Im internationalen Vergleich schaffe es Deutschland mit seinem Online-Angebot für Bürger nicht unter die Top 20. Der Wunsch nach E-Partizipation sei jedoch vorhanden: „Viele Bürger kritisieren, dass Entscheidungsprozesse in Politik und Verwaltung häufig zu wenig transparent sind, und haben das Gefühl, nicht mitreden zu können", sagte Christian Mohser, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting.

„Die Einbindung von Web-2.0-Anwendungen steuert dem entgegen, weil sie für jeden zugänglich sind und einen Dialog ermöglichen. Immer mehr Behörden erkennen diese Potenziale und bauen langsam ihre Social- Media-Aktivitäten aus", so Mohser weiter.

Allerdings stellt Steria Mummert laut der Studie „Social Media in der Landesverwaltung" auch fest, dass die die deutschen Verwaltungen in letzter Zeit ihr Web-2.0-Angebot ausgebaut haben: Demnach verfügen 74 Prozent der Behörden mittlerweile über ein Internet-Portal, das Bürgern und Unternehmen interaktiven Online-Kontakt anbietet. 53 Prozent der Einrichtungen stellen Foren zur Verfügung und 32 Prozent treten per Audio- oder Video-Podcast an die Öffentlichkeit.

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