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Welche Städte bei Open Data vorn liegen

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Jeder dritte Verwaltungsentscheider in Europa hält zudem die Abschaffung von Barrieren zwischen Ministerien und Behörden für unabdingbar, um die Leistungsfähigkeit der Exekutive zu steigern. EU-weit herrscht die Einsicht in den Verwaltungen, dass geteiltes Wissen sehr gut geeignet ist, um neue wirtschaftliche Impulse zu erzeugen.

Der Abbau von „Information Hiding" ist ein Weg, der sich immer mehr durchsetzt. Data-Sharing hilft Unternehmen, unkompliziert auf wichtige Standortfakten zuzugreifen und ihre Investitionen genauer zu planen. Dazu gehören beispielsweise Demografie-Statistiken und Wetterdaten ebenso wie Fakten über die Verwendung der Steuergelder für neue Infrastruktur-Projekte. Die Verknüpfung dieser Informationen mit unternehmenseigenen Daten berge ein großes Potenzial für Unternehmen. Sie fördern Innovationen und Investitionen in neue Dienstleistungen und helfen gleichzeitig, Fehlplanungen zu vermeiden und Risiken besser einzuschätzen.

EU plant paneuropäisches Portal für 2013

Die einzelnen Länder gehen das Thema Open Data auf unterschiedliche Art und Weise an: Die Europäische Kommission hat 2011 eine Open-Data-Strategie herausgebracht. Für 2013 ist ein paneuropäisches Portal geplant. Bis 2020 soll eine EU-weite Open-Data-Infrastruktur entstehen. Viele lokale Aktivitäten greifen die Portal-Idee auf und setzen eigene Projekte um.

Beispiele sind in Deutschland Open Data Berlin (http://daten.berlin.de), in Belgien http://psi.belgium.be und in Spanien http://datos.gob.es. Die Stadt Hamburg hat zudem mit ihrem am 13. Juni 2012 beschlossenen Transparenzgesetz einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Statt eines Rechts der Bürger auf Information gibt es künftig die Pflicht der Verwaltung, von sich aus Daten ins Netz zu stellen.

Das Open Data Portal von Bremen

Das Open Data Portal in Bremen. Hier haben die Bürger Zugriff.
Das Open Data Portal in Bremen. Hier haben die Bürger Zugriff.
Foto: Bremen online

Beispiel Bremen: Im Open Data Portal www.daten.bremen.de haben Bremer Bürger erweiterten Zugriff auf Daten der öffentlichen Verwaltung. In dem mit Six CMS und der bremen.online GmbH realisierten Open Data Portal werden Datensätze, die bisher nicht maschinenlesbar waren, veröffentlicht. Datensätze, die bereits online sind, werden zumeist in XML zur Verfügung gestellt, damit sie von Dritten verwendet, bei Bedarf angereichert und veröffentlicht werden können. Nach einer technischen Standardisierung sind die Bremer Datensätze lesbar und können in beliebigen Kanälen, zum Beispiel auch für Apps, bereitgestellt werden.

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