Public IT


Das neue E-Government-Gesetz

"Bring your own ID" wird kommen

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Ist die Nachfrageseite der Bürger zu schwach organisiert?

Schmid: Die Community der Befürworter würde sich sicherlich darüber freuen. Es scheint zwar nur ein langsam fließender Fluss zu sein, aber es ist ein Fluss. Wenn die nicht in der IT liegenden Herausforderungen bewältigt werden, wenn die Mitarbeiter in den Behörden eingebunden werden, dann wird es kontinuierlich weiter vorwärtsgehen. Die Rahmenbedingungen sind gesetzt. Es braucht dafür keine Pressuregroups.

CIO.de: Wird das Gesetz auch die bisher ja nicht so erfolgreichen Projekte De-Mail und den neuen Personalausweis pushen?

De-Mail und der neue Personalausweis sind zwei starke Argumente für E-Government.
De-Mail und der neue Personalausweis sind zwei starke Argumente für E-Government.
Foto: Telekom

Schmid: Die Frage lautet: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Es ist halbvoll. Das Gesetz deckt für die, die es am Schluss umsetzen müssen, wieder einen wichtigen Aspekt ab. Das sind die Behörden in ihrem E-Government. Dabei sind De-Mail und der neue Ausweis zwei starke Argumente.

CIO.de: Wo haben die Bürger den Nutzen?

Schmid: Für mich als Bürger ist es ein gutes Gefühl, dass ich, wenn ich es brauche, eine sichere elektronische Identifikation mit dem neuen Personalausweis zur Verfügung habe. Und wenn ich einen sicheren Kanal brauche, finde ich ihn in De-Mail: Der Staat ist für mich hier in eine Vorsorgeleistung gegangen. In den kommenden Jahren wird elektronisches Handeln immer stärker ein integraler Bestandteil unseres Lebens sein. Dann werden diese Grundlagen sehr wichtig werden.

Deutschland braucht eine E-Government-Infrastruktur

CIO.de: Wem bringt das Gesetz mehr? Den Bürgern, den Unternehmen oder der Verwaltung?

Schmid: In der Summe ist es eine Standortfrage. Deutschland braucht diese Infrastruktur für alle Beteiligten.

CIO.de: Wo steht Deutschland, wer ist anderswo schon weiter?

Das österreichische E-Government-Gesetz wird in der Diskussion immer wieder genannt: Wenn man die beiden aber nebeneinander legt, dann adressiert das deutsche einen breiteren Scope. Das ist schon ein dickes Brett, was wir hier bohren. Und selbst wenn einzelne Passagen noch herausgenommen werden sollten, ist das schon ein Meilenstein in Europa.

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