Neues beim E-Postbrief

Streit mit Post wegen De-Mail geht weiter

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Bei 1&1 will man mit De-Mail „sehr schnell" starten, „nachdem die gesetzlichen Grundlagen gelegt sind". Mittlerweile hat der Deutsche Bundestag am 24. Februar das De-Mail-Gesetz nach zweiter und dritter Lesung mit den Stimmen der Regierungskoalition gebilligt und damit den Weg für die Einführung des rechtsverbindlichen E-Mail-Verkehrs frei gemacht. Das Gesetz ist nach Angaben ihrer Urheber im Bundesrat nicht zustimmungspflichtig, es steht dort aber trotzdem am 18. März auf der Tagesordnung. Mit dem Inkrafttreten wird für April dieses Jahres gerechnet.

Die SPD-Bundestagsfraktion kritisierte in einer Erklärung, dass die Regierungsfraktionen "die berechtigte Kritik der Experten nicht zu einer Änderung veranlasst hat". Wichtige Forderungen wie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, eine einheitliche Kennzeichnung, eine Auskunftserteilung nur nach richterlicher Prüfung oder eine bessere Regelung bei der Zustellung zugunsten der Verbraucher seien nicht aufgegriffen worden.

Das offizielle De-Mail-Logo. Inzwischen darf De-Mail auch den Absender @epost.de tragen.
Das offizielle De-Mail-Logo. Inzwischen darf De-Mail auch den Absender @epost.de tragen.

„Gegenüber der bisherigen E-Mail bedeutet De-Mail einen Quantensprung in puncto Sicherheit", kommentierte hingegen Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. De-Mail werde auch E-Government „ein großes Stück nach vorne bringen", sagte er.

Weitere Kooperationen bei De-Mail

Durch wegfallende Porto-, Druck- und Verpackungskosten können pro Jahr im öffentlichen und privaten Bereich Kosten von bis zu 1,4 Milliarden Euro vermieden werden. „Die Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden, Wirtschaft und öffentlicher Hand aber auch zwischen Unternehmen und Bürgern kann durch die De-Mail verbessert werden", so Scheer. Mittlerweile gewinnt die Deutsche Post stetig weitere Kooperationspartner hinzu: Auf der Cebit haben die Post und das Auktionshaus E-Bay eine strategische Entwicklungspartnerschaft für Innovation und mehr Sicherheit im E-Commerce angekündigt. Auch die Medion AG und My-Hammer wollen den E-Postbrief künftig nutzen. "Wer künftig im Netz Geld verdienen will, kommt an der Forderung der Kunden nach mehr Sicherheit nicht vorbei", sagte Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief Deutsche Post DHL bei der Präsentation.

E-Bay will mit der Post einen Prozess für die Identitäts- und Altersverifizierung entwickeln. „Die Verifizierung der Identität der Mitglieder bei E-Bay stellt seit jeher einen zentralen Bestandteil unserer Sicherheitsmaßnahmen dar", sagte Christian Kunz, Managing Director von E-Bay International Advertising. Der Hardwareanbieter und Dienstleister Medion will in einem ersten Schritt wichtige Unterlagen an die eigenen Mitarbeiter per E-Postbrief versenden. Später sollen sich auch Kunden etwa bei Bestellungen im Online-Shop auch per E-Postbrief identifizieren können.

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