Public IT - Nur Pilotcharakter

Microsoft - Projekt-Umsetzung fehlt

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

CIO.de: Kann denn ein Unternehmen wie Microsoft auch die Politik beeinflussen, Stichwort Nationaler IT-Gipfel?

Janik: Ja, ein innovatives Technologieunternehmen wie wir muss auch die Verantwortung für die Folgen neuer Technologien übernehmen und muss sich mit den Entscheidern darüber auseinandersetzen. Hier geht es um Corporate Technical Responsibility. Wir müssen Transparenz schaffen und aufklären, wie die Technologie genutzt werden kann. Dabei geht es auch um die Themen Sicherheit und Datenschutz. Es geht aber gleichzeitig auch darum, die Augen zu öffnen für die Chancen und die Modernisierungspotenziale. Beides sehe ich als meine Aufgabe an.

CIO.de: Ist Neustadt mehr ein Showcase, wie ist die Zusammenarbeit mit Partnern und wie wichtig ist diese für Microsoft?

Janik: Wir sind in erster Linie ein Software-Unternehmen. Die Lösungen, die wir auf der Plattform präsentieren, benötigen aber natürlich auch Hardware Dabei wollen wir kompatibel sein zu jeglicher Hardware und zu jeglicher Infrastruktur. Wir arbeiten hier stark mit Partnern zusammen, etwa im Umfeld von Telefonie, PCs und Notebooks und der Infrastruktur. Hier gibt es eine Vielzahl an Kooperationen. Das gilt auch für Apple- und Open-Source-Produkten.

"Das frühere Abschotten in Richtung Open Source gibt es nicht mehr"

CIO.de: Ist der Glaubenskrieg um Linux vorbei?

Janik: Es gibt immer wieder Versuche eine dogmatisch geprägte entweder oder Diskussion zwischen Open Source und kommerzieller Software zu führen.

Hauptsache, es ist wirtschaftlich, finden die meisten CIOs. Dann ist es egal, ob Open Source oder Microsoft.
Hauptsache, es ist wirtschaftlich, finden die meisten CIOs. Dann ist es egal, ob Open Source oder Microsoft.
Foto: Microsoft

Den Entscheidern geht es aber inzwischen ausschließlich darum, die richtige Technologie für die entsprechende Anwendung einzusetzen. Haupttreiber ist auch die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in der öffentlichen Verwaltung. Auf der politischen Ebene mag es noch gelegentliche polemische Auseinandersetzungen geben, die aber in der Realität der IT-Entscheider inzwischen sachbezogen behandelt werden.

CIO.de: Wie ist das bei Microsoft selbst?

Janik: Wir wollen als Unternehmen eine breite Interoperabilität herstellen. Das frühere Abschotten in Richtung Open Source gibt es nicht mehr. Mittlerweile laufen mehr als 400.000 Open-Source-Applikationen auf der Windows-Plattform. Auf unserer eigenen Open-Source Hosting-Plattform, namens Codeplex sind über 28.000 aktive Open Source Projekte zu finden.

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