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Die Risiken und Chancen von Cloud-Technologien

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Auf der Cebit war die Cloud der Megatrend. Doch für Datev ist das eigentlich schon ein alter Hut. Die Genossenschaft bietet Software und IT-Dienstleistungen für Unternehmen und den Public Sector an.

CIO.de sprach mit Stefan Schröder, Entwicklungschef bei Datev, und Klaus Schröder, Leiter Datev kommunal, über die Chancen und Risiken der Cloud-Technologie im Public Sector.

CIO.de: Cloud-Technologie ist für Sie nichts Neues?

Stefan Schröder, Datev-Entwicklungschef: Früher hieß das Ganze Rechenzentrum, dann ASP und SaaS, heute Cloud.
Stefan Schröder, Datev-Entwicklungschef: Früher hieß das Ganze Rechenzentrum, dann ASP und SaaS, heute Cloud.
Foto: Datev

Stefan Schröder: Die zentralen Dienste, die hinter der Cloud stehen, sind tatsächlich der Grund dafür, warum die Datev mit ihrem großen RechenzentrumRechenzentrum überhaupt einmal gegründet worden ist. Das war übrigens lange, bevor mein Kollege und ich in der Firma dabei waren. Wir verfügen in diesem Bereich deswegen über eine sehr lange Erfahrung. Das Verfahren war aber damals natürlich ein ganz anderes als heute. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

CIO.de: Und damals hieß die Cloud noch ASP?

Stefan Schröder: Ich gehe noch viel weiter zurück. Früher hieß das nämlich einfach nur Rechenzentrum. Es war doch so: Man hat Daten an das Rechenzentrum geschickt und dann Papier herausbekommen. Die Datev hat schon in den achtziger Jahren, als in Deutschland noch niemand überhaupt etwas vom Internet wusste, ein Genossenschaftsnetz aufgebaut. So konnten die Daten auf digitalem Weg zu uns kommen, und die ersten digitalen Auswertungen waren möglich. Das wurde dann Application Service Providing (ASP) und später Software as a Service genannt, was ja jetzt per Definition eine der drei Schichten der Cloud ist.

Die Cloud ist bei Datev schon lange im Einsatz, auch für Kommunen.
Die Cloud ist bei Datev schon lange im Einsatz, auch für Kommunen.
Foto: Datev

Als zentrale Anwendungen bieten wir etwa unsere Lohnabrechnungen an, die von vielen Kunden im Bereich Public Sector genutzt werden. Wir haben Online-Anwendungen im Einsatz - vor allem im Zusammenspiel zwischen Steuerberatern und ihren Mandanten, das können auch Kommunen oder kommunale Unternehmen sein. Und wir bieten unser gesamtes Portfolio als Datev ASP an, also als gehostete Lösung, was man heute gerne als Private Cloud bezeichnet.

CIO.de: Sind Sie denn eigentlich froh, dass Sie jetzt endlich modern geworden sind?

Stefan Schröder: Der Versuch mit der Cloud ist immer wieder gestartet worden, denn die Idee war eigentlich schon immer bestechend: Der Anwender kann sich auf die Dinge konzentrieren, die ihm wirklich wichtig sind. Ein Unternehmen also auf das, was es vorantreibt, eine Kommune auf das Verwalten der Bürger. Man muss sich so nicht um die IT-Dienste und um das IT-Management kümmern. Das können andere machen. Was wir lange nicht hatten, als es noch ASP hieß, waren die passenden Umgebungen. So gab es etwa Breitband noch nicht. Aber immer spielte das Thema Vertrauen eine große Rolle.

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