Trotz IT-Fachkräftemangel

Recruiting-Methoden altbacken

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
So reagieren die Firmen auf die Herausforderungen bei der Rekrutierung. Häufig zu konventionell, wie Kienbaum moniert.
So reagieren die Firmen auf die Herausforderungen bei der Rekrutierung. Häufig zu konventionell, wie Kienbaum moniert.
Foto: Kienbaum

26 Prozent sagen, Talent-Management habe für sie aktuell Priorität. Knapp ein Drittel der Unternehmen legen ihren Schwerpunkt in der Personalarbeit darauf, Mitarbeiter zu rekrutieren. 28 Prozent der Unternehmen wollen für geeignete Bewerber attraktiver werden und 26 Prozent konzentrieren sich darauf, Talente langfristig an das Unternehmen zu binden.

Diversity Management ist Stückwerk

Knapp vor der Work-Life-Balance rangiert das Diversity Management mit nur sechs Prozent auf dem vorletzten Platz der Prioritätenliste. Mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen besitzen keine explizite Diversity-Strategie. 85 Prozent der Personalverantwortlichen lehnen außerdem eine gesetzliche Frauenquote ab. Mehr als die Hälfte erwarten, dass es in den kommenden Jahren zu einer solchen Regelung kommt. 54 Prozent befürworten aber eine Selbstverpflichtung der Unternehmen.

Kienbaum kritisiert die Zurückhaltung in diesem Bereich scharf. „Obwohl das Thema Diversity in aller Munde ist, hat die politische Diskussion nicht dazu geführt, dass die Unternehmen hierzu strategisch arbeiten“, kommentiert Jochmann. „Häufig ist das Diversity Management in den Unternehmen eher Stückwerk als planvolles Handeln.“

Gut ein Drittel der Studienteilnehmer strebt einen Frauenanteil von mehr als 40 Prozent in den Talent-Pools an. Für den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung plant hingegen knapp die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen, den Frauenanteil lediglich auf bis zu 20 Prozent zu erhöhen.

„Spitzenpositionen sind für Frauen nach wie vor schwierig zu erreichen“, so Jochmann. Die Zusammensetzung des Topmanagements werde sich erst in einigen Jahren signifikant ändern, wenn sich die jetzt einsteigenden Frauen in Spitzenpositionen hochgearbeitet haben.

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