Online-Firmen scheitern am Recruiting

Nur Google hält mit Audi mit

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Online-Firmen wie Xing gelingt es nicht, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Das zeigt eine Studie von ImmobilienScout24 - selbst Betroffener.
Nur Google hält mit den Autofirmen und Lufthansa als attraktiver Arbeitgeber mit.
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Foto: ImmobilienScout24

Die Online-Branche hat hierzulande offenbar ein gewaltiges Image-Problem – zumindest als potenzieller Arbeitgeber für Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge. Jeder zweite Nachwuchsökonom schließt es kategorisch aus, zukünftig bei einem deutschen Online-Unternehmen zu arbeiten.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie im Auftrag von ImmobilienScout24 und der Personalberatung Dwight Cribb, für die 1000 Studenten der Wirtschaftswissenschaften befragt wurden. Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführt.

Die Gründe für das schlechte Abschneiden der deutschen Online-Branche sind offenbar hausgemacht. Bei vielen Unternehmen der jungen Branche setzt erst langsam eine Professionalisierung ein. „Das schreckt Bewerber ab“, sagt Personalberater Dwight Cribb. „Vor allem Startups haben bei vielen Absolventen ein schlechtes Image, da der Eindruck vorherrscht, es müsse zu viel unqualifizierte Aufbauarbeit geleistet werden.“

56 Prozent der Befragten meinen, bei Online-Firmen nicht viel lernen zu können. 32 Prozent sagen, sie seien durch ihr Studium nicht auf eine derartige Tätigkeit vorbereitet. Mehr als ein Viertel führen an, die Branche sei zu schnelllebig für langfristige Karriereziele. Vielen ist die Branche auch zu technisch oder vermeintlich zu wenig abwechslungsreich.

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