Problem Sprachkenntnisse

Nur 30 Prozent suchen Fachkräfte im Ausland

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Als Hürden sehen Unternehmen vor allem Sprachbarrieren, Rechtsfragen, Einschätzung ausländischer Bildungsabschlüsse sowie den hohen Zeitaufwand.

Die IT-Branche hinkt in der internationalen Rekrutierung deutlich hinter der Wissenschaft hinterher. Das geht aus einer Umfrage der IHK Darmstadt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software-Engineering (IESE) in Kaiserslautern, dem Kompetenzzentrum Informatik Saarland sowie der Information Multimedia Communication AG (imc) aus Saarbrücken für das deutsche Software-Cluster hervor.

Die Erfahrungen der befragten Firmen mit der weltweiten Rekrutierung im Überblick.
Die Erfahrungen der befragten Firmen mit der weltweiten Rekrutierung im Überblick.
Foto: Software-Cluster

Demnach planen sämtliche deutschen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen die weltweite Suche nach Spezialisten oder setzen sie bereits um. Bei den IT-Unternehmen gilt das hingegen nur für 30 Prozent. Für die Studie wurden die Antworten von 98 Unternehmen, überwiegend IT-Dienstleister mit weniger als 250 Mitarbeitern, sowie 17 wissenschaftlichen Einrichtungen mit einem Schwerpunkt in Forschung und Lehre ausgewertet.

Obwohl der Fokus der Untersuchung auf IT-Dienstleistern liegt, wirft die Studie auch aus CIO-Sicht ein aufschlussreiches Schlaglicht auf Hürden und Verbesserungspotenziale bei der Suche nach Fachkräften im Ausland. „Neben der Aus- und Weiterbildung einheimischer Fachkräfte ist die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften aus dem Ausland eine weitere Strategie, um das Fachkräfteangebot in der deutschen Softwarebranche zu vergrößern“, heißt es in der Studie – und das gilt ja ebenso für die Anwender.

Problem bei Verfügbarkeit fachlich passender Bewerber

Für Wissenschaft und Wirtschaft sei die Verfügbarkeit fachlich passender Bewerber der wichtigste Punkt für die Wahl des Rekrutierungslandes, gefolgt von Sprachkenntnissen in Englisch und Deutsch. Noch suchten Unternehmen überwiegend in Osteuropa nach Fachkräften. „Viele Befragte erwarten aber, dass sich dieser Schwerpunkt in Zukunft auf Länder im Süden Europas wie Spanien, Italien und Griechenland verlagern wird“, so die Studienautoren.

Zur Startseite