Firmen hinken hinterher

Mobile Recruiting oft katastrophal

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Wie die Jobware-Studie ergab: Neun Prozent der befragten Führungskräfte haben sich per Smartphone oder Tablet auch beworben. Drei Mal so viele gaben an, dass sie sich in Zukunft so bewerben wollten. Aber die Firmenseiten sind dafür nicht ausgerichtet.

App statt Web?

Viele Firmen setzen immer noch auf online oder gar analog - das geht nur leider völlig am Bewerber vorbei.
Viele Firmen setzen immer noch auf online oder gar analog - das geht nur leider völlig am Bewerber vorbei.
Foto: kebox - Fotolia.com

Nur mickrige vier Prozent der Firmen stellen für potenzielle Bewerber eine App bereit, die die Erreichbarkeit optimieren soll. In Zahlen übersetzt: Gerade mal sieben der größten deutschen Unternehmen haben eine Karriere-App. Die insgesamt zehn Anwendungen waren überwiegend auf iOS ausgerichtet, und das, obwohl AndroidAndroid das führende Betriebssystem ist. Auch hier herrscht Nachholbedarf. Alles zu Android auf CIO.de

Wer schlecht abschnitt

Gar nicht über mobile Geräte erreichbar waren laut Studie die Karriereseite der Allianz SEAllianz SE, der Beiersdorf AGBeiersdorf AG und von Volkswagen. Gerade bei der Allianz ist das überraschend, schließlich glänzt der Versicherungskonzern sonst mit seinem Onlineauftritt. "Im MDAX waren mit der MAN SE und der Wacker Chemie AGWacker Chemie AG 2 von 50 Unternehmen für mobile Bewerber gar nicht bzw. nur eingeschränkt erreichbar", heißt es in der Studie. Nur etwa 17 Prozent der DAX-Firmen haben Karrierewebseiten, die gut mobil nutzbar sind. Zum Vergleich: Vergangenes Jahr stellten 15 Prozent der Unternehmen einen mobilen Kanal zur Bewerbung bereit. Top-500-Firmenprofil für Allianz SE Top-500-Firmenprofil für Beiersdorf AG Top-500-Firmenprofil für Wacker Chemie AG

Löbliche Ausnahme: Die Firma Bayer hat als einzige Firma eine App, die für gleich drei Betriebssysteme, nämlich iOS, Android und Windows Phone optimiert ist. Eine von 160 Firmen, das ist kein gutes Zeugnis für die Mobile-Recruiting-Bemühungen der Unternehmen.

Mobile Recruiting first

Schon vor einem Jahr hatte zwar jedes dritte Unternehmen angegeben, Mobile Recruiting eine höhere Brisanz einzuräumen - getan hat sich aber nicht viel. Insgesamt wird dem Thema "Mobile" im Personalmarketing noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt", heißt es in der Studie. Mobile Recruiting scheint für viele CIOs ein Kraftakt zu sein. Je schneller Entscheider hier sind, desto schneller können sie auch das Fachkräftepotenzial heben, das ihnen sonst verloren geht.

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