Retail IT


Einheitliche Prozesse

Edeka steckt 350 Millionen in SAP-Projekt

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Vorsprung gegenüber Wettbewerbern

"Natürlich hat es Rückschläge und Verzögerungen gegeben, das lässt sich bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht vermeiden", sagt Vorstand Schütte. "Aber insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Projektverlauf und werden im nächsten Jahr das Ausrollen der Lunar-Module in der Zentrale, den Regionen und bei Händlern planmäßig fortsetzen."

Historie - Aus E.d.K wird EDEKA

Foto: Edeka

1898 bündeln Kaufleute ihre regionale Einkaufskraft: Sie gründen die "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin", auch E.d.K genannt. 1911 wird aus der Abkürzung der bis heute gültige Name Edeka. In der langen Geschichte der Genossenschaft bilden sich weitere Regionalgruppen, die für das Großhandelsgeschäft verantwortlich sind. Gleichzeitig wächst die Zahl der selbstständigen Einzelhändler. Nach einigen Strukturreformen gibt es Stand heute sieben Regionalgesellschaften. Diese gehören zur einen Hälfte den etwa 4500 selbstständigen Einzelhändlern. Zweiter Gesellschafter ist die Hamburger Edeka Zentrale AG & Co. KG.

Läuft Lunar wie erhofft, rechnet Edeka mit erheblichen Kosteneinsparungen: Die neue Systemlandschaft vereinheitlicht die Prozesse für Disposition, Preisgestaltung und -änderung, die Abwicklung von Warenbewegungen und Abrechnungen bis hin zur Regalpflege. Das wiederum bildet die Basis, um noch schlummerndes Synergiepotenzial in der Logistik zu erschließen.

"Mit Lunar verfügen wir über Informationen in einer Detailliertheit, die vorher nicht möglich war", sagt Vorstand Schütte. Dadurch sei Edeka auf der einen Seite in der Lage, das Lieferanten-Management zu verbessern. Auf der anderen Seite ließen sich Erwartungen der Kunden besser befriedigen als vorher, und man könne schneller auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren. "Wir erreichen damit einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern, der nicht so schnell aufzuholen sein wird", hofft Vorstand Schütte.

Projekt

Vereinheitlichung der Prozesslandschaft

Kosten

Circa 350 Millionen Euro

Zeitrahmen

2007 bis 2012

Dienstleister

Software: SAP, GK-Software
Hardware: IBM, EMC

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