iPad zu teuer

Apple eröffnet den Kampf um Schulen

09.02.2012
Von Hartmut  Wiehr

Apple hat zugleich den internationalen Schulbuchmarkt im Visier. Es wird erwartet, dass Kontakte zu Verlagen in anderen Ländern bereits angelaufen sind. Von Gesprächen mit deutschen Schulbuchverlagen ist noch nichts bekannt geworden. Erste Kommentare von Verlagsseite hierzulande geben sich eher vorsichtig-überrascht. Allein das System der deutschen Buchpreisbindung stellt eine institutionelle Barriere für eBooks dar. Diese sind auf dem hiesigen Buchmarkt meistens fast ebenso teuer wie ihre gedruckten Varianten – bei deutlich niedrigeren Herstellungskosten.

Das iPad ist zu teuer

Dennoch klingt der Vorstoß von Apple sehr verlockend. Es gibt da aber einen kleinen Haken, und der ist das iPad selbst. Die Geräte sind teuer, zu teuer für die meisten Schulen. Und nur ein kleiner Teil der Schüler oder Studenten ist bisher im Besitz eines iPad. Es dürfte Jahre dauern, bis es eine flächendeckende Verbreitung in den Schulen geben wird – zumindest bei den jetzigen Preisen.

Laut einem Bericht der Financial Times äußern sich denn auch viele Analysten skeptisch über das baldige Gelingen des Projekts. Viele Schulen in den USA hätten nicht einmal genügend Geld, um ihre Gebäude richtig zu heizen. Geschweige denn etwas übrig für die Anschaffung von iPads. Bisher ist von Apple nichts zu vernehmen über Sonderangebote für den Schul- und Universitätssektor.

Schon jetzt bemüht sich Apple um digitale Lerninhalte.
Schon jetzt bemüht sich Apple um digitale Lerninhalte.
Foto: Apple

Es bleibt zudem abzuwarten, ob und wann sich die Konkurrenz ebenfalls für den Lehrmittelsektor zu interessieren beginnt. Neben GoogleGoogle mit der Android-Plattform und den diversen Tablet-Herstellern dafür sind dies Amazon (Kindle), Barnes & Noble (Nook) und diverse weitere Anbieter von eBook-Readern. Wie schon so oft werden sie alle dem Beispiel von Apple folgen. Verschiedene Versionen mit unterschiedlichen Seitenzahlen oder Darstellungsformen passen aber nicht gerade zu Schul- oder Unibüchern. Alles zu Google auf CIO.de

Kostenloses Programm iBooks Author

Eine weitere Ankündigung von Apple betrifft die Herstellung der digitalen Lehrbücher: Mit dem kostenlosen Programm iBooks Author lassen sich interaktive Versionen produzieren. Fertige Werke kann man dann über den iBook Store verkaufen. Parallel wird es eine neue Applikation für den Dienst "iTunes U" geben, mit dem Universitätskurse einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können.

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