Wann CIOs besser Nein sagen

4 gute Argumente gegen IT-Hypes

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Unabhängig davon äußert Weeks weitere Bedenken. Schließlich riskiere man durch die Zusammenarbeit mit einem neuen Nischenanbieter die eingespielte Zusammenarbeit mit etablierten Partnern. Große Anbieter dürften das Ausprobieren einer neuen Partnerschaft misstrauisch beäugen. Möglicherweise sei man aus Sicht der Etablierten dann kein hochprofilierter Kunde mehr. „Man könnte weniger Aufmerksamkeit, weniger Fokus und weniger Expertise erhalten“, so Weeks. „Ich sage nicht, dass man seine Entscheidung alleine darauf abstellen sollte, aber es sollte zumindest bedacht werden.“

Zu facettenreich für Public Cloud

3. Wir sind nicht bereit: Es kommt auch vor, dass das Produkt gut ist und keinerlei Zweifel am Anbieter angebracht sind – und dass dennoch ein Verzicht sinnvoll ist. Nämlich dann, wenn das eigene Unternehmen nicht so aufgestellt ist, einen möglichen Mehrwert auszuschöpfen. Aus diesem Grund verwarf beispielsweise Jason Cohen, CIO der Holding Diversified Agency Services (DAS), den Schritt in die Public Cloud.

Unter dem DAS-Dach firmieren weltweit 190 Werbeagenturen und Kommunikationsfirmen. „Unsere Unternehmen haben alle verschiedene IT-Footprints sowie unterschiedliche Prozesse und Prozeduren“, berichtet Cohen. „Also stellten wir fest, dass die Public Cloud unter diesen Umständen ein echtes Risiko darstellte.“ Man sei weder beim StorageStorage noch beim E-Mailing für diesen Schritt reif gewesen. Deshalb habe man sich dafür entschieden, erst einmal selbst einen integrierten IT-Ansatz zu entwickeln. In die Wolke könne man möglicherweise danach aufbrechen. Alles zu Storage auf CIO.de

Meilen weist darauf hin, dass man vor der Implementierung einer neuen Technologie entscheiden müsse, ob die eigene IT-Abteilung alle damit verbundenen Aufgaben schultern könne. Insbesondere kleine Start-Up-Provider benötigten die aktive Unterstützung durch ihre Partner.

4. Es läuft uns aus dem Ruder: Alleine die immer kürzeren Innovationszyklen können CIOs überfordern. „Es gab einmal Zeiten, als neue Technologien und neue Methoden in akzeptablem Tempo aufkamen“, so CIO Roberts. Damals habe man Zeit gehabt für eine gründliche und wohlüberlegte Investitionsentscheidung. Alleine das mittlerweile erreichte Ausmaß an Beschleunigung zwinge ihn immer häufiger dazu, schlichtweg Nein zu sagen.

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