Strategien


Leitfaden von McKinsey

5-Punkte-Plan gegen Fachkräftemangel

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Outsourcing und Shared Services lindern die Folgen des Fachkräftemangels. Die IT kenne sich damit schon aus - und könne so dem ganzen Unternehmen helfen.
Der "War for Talents" weitet sich nach Einschätzung von McKinsey aus. Er betrifft nicht mehr nur Positionen für die besten Absolventen sondern geht in die Breite.
Der "War for Talents" weitet sich nach Einschätzung von McKinsey aus. Er betrifft nicht mehr nur Positionen für die besten Absolventen sondern geht in die Breite.
Foto: Andres Rodriguez - Fotolia.com

Neun von zehn Unternehmen in Deutschland rechnen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts vom Dezember 2010 für das kommende Jahrzehnt mit einem FachkräftemangelFachkräftemangel. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit rechnet bis 2025 mit einem Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials (EPP) um 6,5 Millionen Personen, davon rund 5,4 Millionen Fachkräfte. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Auch wenn heute noch niemand von einer "flächendeckenden Unterversorgung mit Fachkräften" in Deutschland spricht: Schon jetzt fehlen nach Angaben der Bundesregierung rund 36.000 Ingenieure und 66.000 Computerspezialisten. Und 37 Prozent der Unternehmen diktieren dem Ifo-Institut in die Umfrageergebnisse, dass sie schon heute "mittel bis stark" vom Fachkräftemangel betroffen sind, weitere 37 Prozent bereits "gering". Ein Viertel gibt an, "gar nicht" betroffen zu sein, was sich bis ins Jahr 2020 signifikant ändern wird: Hier werden bereits 71 Prozent der Unternehmen "stark oder mittel" unter fehlenden Fachkräften leiden und 20 Prozent "gering". Nicht einmal jedes zehnte (neun Prozent) Unternehmen wird nach eigener Einschätzung dann nicht betroffen sein.

Kampf um die Besten weitet sich aus

Die Experten der Unternehmens- und Strategieberatungsfirma McKinsey bewerten in ihrer Studie "Wettbewerbsfaktor Fachkräfte" die Aussichten als "für Deutschland ein kritisches Szenario". Der neue "War for Talent" beziehe längst nicht mehr nur, wie zu Beginn des neuen Jahrtausends, die Topabsolventen der Hochschulen ein, sondern alle für den Erfolg der Unternehmen kritischen Mitarbeitergruppen. Aber es gibt bei den Studienautoren von McKinsey auch Anlass zur Hoffnung: "Unternehmen, die heute vorausschauend handeln, können die negativen Folgen eines verknappten Angebots an Fachkräften mindern - und zugleich den Wettbewerbsfaktor Personal zu ihrem Vorteil nutzen", schreiben Katrin Suder und Nelson Kilius.

Auch die Öffentliche Hand soll helfen, dem Fachkräftemangel zu begegnen, fordert McKinsey: Mehr Zuwanderung, mehr Kinderbetreuung und mehr Lebensarbeitszeit sind nach Auffassung der Personalberatung drei Mittel, um dem demografischen Wandel zu begegnen. Dazu sollten Veränderungen im Steuer- und Abgabensystem kommen, etwa bei der steuerlichen Progression und beim Steuererhebungsverfahren zum Beispiel für Rentner. "Mit einem Bu?ndel sinnvoller Mehrausgaben in allen genannten Bereichen im Umfang von jährlich zirka 18 bis 25 Milliarden Euro kann die öffentliche Hand einen wichtigen Beitrag zur Abwendung des Fachkräftemangels leisten", findet McKinsey.

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