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Gartner, IDC, Experton & Co.

Warum Big Data nur langsam zündet

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Diese Hürden stehen einem Big Data-Einsatz nach Einschätzung der Anwender entgegen.
Diese Hürden stehen einem Big Data-Einsatz nach Einschätzung der Anwender entgegen.
Foto: Experton Group

Eine Experton-Umfrage unter 155 IT-Chefs deutscher Firmen unterstreicht das zweigeteilte Bild. Obwohl die Anwender im Durchschnitt einen Anstieg ihres Datenvolumens um 29 Prozent in 2013 und 34 Prozent in 2014 erwarten, herrscht erkennbare Skepsis gegenüber dem Marketingphänomen Big Data. Nur fünf Prozent haben bereits Big Data-Systeme im Einsatz, weitere 16 Prozent befinden sich in der Planungs- oder Implementierungsphase. Acht Prozent arbeiten eine Strategie aus.

Cloud nicht attraktiv

Während 43 Prozent Big Data entweder überhaupt nicht kennen oder sich nicht damit befassen, denken 27 Prozent über einen Einsatz nach. Am empfänglichsten für Big Data sind Firmen der Größenordnung zwischen 500 und 999 Mitarbeitern.

Dies wiederum spiegelt nur die eine Seite des Phänomens wider. Denn – unabhängig vom Label „Big Data“ – verstärken die Firmen laut Experton-Studie erkennbar ihr Engagement im Bereich Analytics. Ob Enterprise ReportingReporting, Ad-hoc-, Echtzeit- und In-Memory-Analysen oder Website Analytics – für jedes einzelne Feld verzeichnen die Analysten einen Anstieg. Zugleich sinkt der Einsatz relationaler Datenbanken laut Studie künftig von 84 auf 72 Prozent, während es einen Anstieg bei Objekt- und Spalten-orientierten Datenbanken gibt – zum Teil verbunden mit In-Memory-Einsatz. Alles zu Reporting auf CIO.de

Als Treiber für den Ausbau der Datenanalyse nennen 81 Prozent die Analyse von bisher manuellem Reporting, 68 Prozent das Qualitätsmanagement und 63 Prozent Datenwachstum. Social Media – von Gartner als besonderer Treiber für Big Data herausgeschält – nennen nur 27 Prozent der Befragten. Keinen Hehl machen die Anwender aus ihrer Unzufriedenheit mit den eingesetzten Tools – insbesondere hinsichtlich Nutzerakzeptanz, Datenqualität, Performance bei Abfragen und Änderungsgeschwindigkeit.

Die Nutzung von Cloud Services im Bereich Datenanalyse und –management kann sich laut Experton nur jeder Vierte als Option vorstellen. Fünf Prozent nutzen bereits derartige Dienste. Als zentrale Hemmnisse für Big Data im weitesten Sinne nennt jeweils etwa die Hälfte der Befragten fehlende Ressourcen, ein zu knappes Budget und die Komplexität in der Entwicklung.

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