Strategien


Kienbaum-Studie

Die IT-Organisation im Jahr 2016

12.12.2012
Von Anja Dilk und Heike Littger

Frauenanteil bei Triumph: 50 Prozent

Triumph, LH Cargo und Atradius stehen schon ganz gut da. Beim schwäbischen Wäscheunternehmen liegt der Frauenanteil bei 50 Prozent, in den IT-Abteilungen ist er nur etwas niedriger. Schütz kann mit einer Frauenquote von 32 Prozent punkten. Und Atradius-Mann Müller sucht in Zusammenarbeit mit Universitäten in Holland, Deutschland und England gezielt nach weiblichem Nachwuchs. In seinem Executive-Board sitzen drei Männer und drei Frauen. "Das ist enorm wichtig für die Zusammenarbeit."

Immerhin: Dass sich etwas ändern muss, haben die meisten CIOs erkannt - 74 Prozent beschäftigen sich aktuell mit der Transformation ihrer IT-Organisation. Es wird kommuniziert, es gibt Projekte, die Mitarbeiter verstehen warum. Nur ein professionelles Transformations-Management - das leisten sich die wenigsten. "Dabei wäre es sinnvoll, einen Manager einzuführen, der die Veränderungsprozesse im Unternehmen systematisch begleitet", sagt Kienbaum-Experte Heinevetter. Und alle wichtigen Player ins Boot holt. Noch einmal der Wink an HR: 48 Prozent aller CIOs fühlen sich von den Personalern nur unzureichend unterstützt.

Grafik VII: Berichtswege eines CIOs.
Grafik VII: Berichtswege eines CIOs.
Foto: cio.de

Am Ziel ist Schütz noch nicht, aber auf gutem Weg, wie er sagt. Das liegt zum einen daran, dass er ein klar definiertes Selbstbild hat: "Die IT ist kein Cost Center, sondern ein Value Center. Sie muss flexibel, direkter und messbarer zum geschäftlichen Erfolg beitragen." Zum anderen, dass er in seinem Unternehmen auf offene Ohren stößt: "Ich habe viele Multiplikatoren." In Frankfurt, aber auch über den gesamten Globus verteilt. "Sie alle verstehen", so Schütz, "dass der Umbau der IT nicht nur Sache der IT ist - und dass wir keine Probleme und Kosten abwälzen wollen."

Triumph-CIO Hölscher sieht das genauso. "Der Umbau muss Top-Thema der Spitze sein." Und da kann sich kein CIO verstecken, denn alle sind nah dran an der Spitze: Die Kienbaum-Experten haben sie zu ihren Berichtswegen befragt. Demnach sind 15 Prozent Mitglied des Vorstands, 21 Prozent reporten direkt an den CEO, 40 Prozent immerhin noch an den CFO (Grafik VII). Bleibt also nur noch, sich den Kienbaum-Appell zu Herzen zu nehmen: Den Skill Umbau in Richtung Demand und Steuerungsorganisation aktiv managen. Den schlafenden Riesen Anwendungsentwicklung nicht vergessen. Die Schnittstelle IT und Business grundsätzlich überdenken. Den Anteil von Frauen in der IT erhöhen. Und ein professionelles Transformations- und Veränderungs-Management aufbauen.

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