Strategien


Andreas König, ProSieben Sat.1 Media AG

Vom Desaster zurück zur Normalität

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Meilensteine

Als eine der größten Herausforderungen bezeichnet König den Spagat zwischen der Arbeit am Re- beziehungsweise Insourcing und dem Aufrechterhalten des Tagesgeschäfts. Um die Teilprojekte zu koordinieren und eventuelle Probleme vom laufenden Betrieb fernzuhalten, baute er eine interne Projekt-Management-Abteilung auf, die Schwierigkeiten schon im Entstehen erkennen und in Kooperation mit dem Dienstleister rasch beheben konnte.

Trotzdem ging es nicht ganz ohne Reibung ab. Wie König ausführt, muss sich bei einem so aufwendigen Vorhaben wie der Reparatur der IT-Servicequalität "selbst der beste strategische Projektplan immer der Realität des Tagesgeschäftes unterwerfen". So kam es schon einmal vor, dass E-Mails und andere wichtige Business-Lösungen für ein paar Tage nicht verfügbar waren. Auf der anderen Seite stehen aber auch Highlights wie die schnelle Wiederherstellung des Betriebs nach einem Großbrand 2011 zu Buche.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Unter dem Strich kann der ProSieben-Sat.1-CIO mit dem Projekt zufrieden sein. Zudem hat er eine wichtiges Erkenntnis gewonnen: "Auch wenn ein auf zehn Jahre geschlossener Outsourcing-Vertrag eine Veränderung der Welt nicht voraussehen kann, so gibt es immer Möglichkeiten, die nötigen Adaptierungen herbeizuführen", fasst er zusammen. Allerdings sei es dazu notwendig, die jeweilige Motivation beider Partner im Verhältnis zueinander zu klären. Schlichtung und Disruption gingen dabei stets Hand in Hand.

Platz 2: Was die Jury überzeugte

Vor allem wegen seiner Durchsetzungsstärke im Umgang mit Dienstleistern erreichte König beim Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den zweiten Platz. Wie die Jury befand, hat der ProSieben-Sat.1-CIO "konsequent die Umstrukturierung eines bestehenden IT- Auslagerungsabkommens umgesetzt, das die operativen und strategischen Anforderungen nicht erfüllte". Damit habe er die Servicequalität erheblich verbessert sowie eine enge Verknüpfung der IT-Services mit den Geschäftszielen erreicht. Eindrucksvoll seien die entschlossene Umsetzung dieses Projekts, die starke Governance und die klare Zukunftsorientierung. (Computerwoche)

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