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Top 100 - Business Software

Anwender setzen neue Prioritäten

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Analytics-Lösungen und Software für das Kunden-Management bleiben gefragt. Doch insgesamt kalkulieren die Anwender in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten ihre Ausgaben für Enterprise-Anwendungen vorsichtiger.

Auch wenn die deutsche Wirtschaft im europäischen Vergleich relativ gut dasteht, haben die vielerorts herrschende Rezession und die allgemeine Krisenstimmung das Klima auch hierzulande getrübt. Deutsche Unternehmen und Behörden agieren extrem vorsichtig, was ihre Pläne für IT-Ausgaben angeht, stellte Forrester-Analyst Andrew Bartels kürzlich fest. In diesem schwierigen Umfeld können sich die Softwareanbieter noch am besten schlagen.

Forrester zufolge werden sich die Softwareausgaben 2013 in Zentral- und Westeuropa auf rund 124 Milliarden Euro summieren. Damit stellt dieser Posten mit deutlichem Abstand den Löwenanteil in den IT-Budgets dar. Zudem kann Software als einziges IT-Segment mit einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum aufweisen. Alle anderen Bereiche wie Telekommunikations-Services und -Equipment sowie Services und Hardware sollen im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen.

Allerdings hat auch die Softwarebranche schon bessere Zeiten gesehen. Von den Wachstumsraten vergangener Jahre – 2010: plus 6,3 Prozent und 2011: plus 8,8 Prozent – ist der Markt weit entfernt. Zudem verändern sich die Investitionsschwerpunkte der Anwenderunternehmen. Der Umbruch vollzieht sich schnell und massiv, was so manchem Anbieter zu schaffen macht.

Klassische Software nicht gefragt

Klassische Softwarepakete und -plattformen sind bei den Unternehmen immer weniger gefragt. Gezielt gesucht sind dagegen einzelne Softwarebausteine, die bestimmte Prozesse und Geschäftsbereiche unterstützen sollen. Wie Forrester aus einer Umfrage unter fast 600 Firmen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien schließt, kaufen Unternehmen derzeit vor allem mobile Applikationen sowie mobile Middleware.

Knapp 60 Prozent der Befragten wollen dafür mehr Geld in die Hand nehmen, jeder fünfte plant an dieser Stelle sogar Budgetsteigerungen von über zehn Prozentein. Mehr investieren wollen die IT-Verantwortlichen außerdem in Lösungen für Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) und Business Analytics sowie Security- und Collaboration-Software. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Der Fokus der Anwender in Sachen Business-Software verschiebt sich also. Längst sind es nicht mehr die zentralen Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP), die im Mittelpunkt von Budgetplanungen und Projekten stehen. Ganz oben auf der Prioritätenliste der Software-Verantwortlichen finden sich in diesem Jahr BI-Vorhaben, haben die Forrester-Analysten auf Basis einer Umfrage unter fast 2500 IT-Entscheidern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und den USA festgestellt.

Vier von zehn IT-Managern planen in den kommenden Monaten neue Analyseanwendungen einzuführen beziehungsweise bestehende Lösungen auszubauen. Ebenfalls weit oben auf der Agenda der IT-Entscheider folgen Themen wie Customer-Relationship-Management (CRM) sowie Collaboration- Software. ERPERP landet auf Platz fünf. Alles zu ERP auf CIO.de

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