Capgemini IT-Trends 2010

CIOs vom eigenen Idealbild weit entfernt

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Auffällig in der Befragung ist, dass die CIOs dem anderswo weit oben platzierten Thema Cloud Computing eine nur untergeordnete Bedeutung zumessen. Capgemini führt das auf die Diskussionen um die Sicherheit zurück: "Die Sicherheit nach wie vor ein großes Problem und scheint der Grund zu sein, warum IT-Leiter abwarten, obwohl sie das Thema für wichtig halten".

Die neue Rolle des IT-Leiters

Seit einigen Jahren schon gibt es intensive Diskussionen um die (neue) Rolle des CIOs: IT-Leiter sollen nicht nur die Technik verstehen, sondern - und vor allem - das Geschäft. Diese Umdeutung scheint zumindest in den Köpfen der befragten CIOs angekommen zu sein: "In den Augen der Teilnehmer sieht die ideale Rolle des IT-Leiters so aus, dass er in erster Linie als Business Partner fungiert und an zweiter Stelle dafür sorgt, dass das Tagesgeschäft abgewickelt wird", heißt es in der Studie.

Tatsächlich aber, so Capgemini weiter, fungierten die meisten IT-Leiter heute in erster Linie als Dienstleister und Vermittler zwischen Fachabteilung und IT. "Von der Rolle als Business Partner sind viele noch weit entfernt, obwohl sie sich selbst zum Ziel gesetzt haben, in Zukunft mehr zu geschäftlichen Entscheidungen beizutragen."

Am entsprechenden Know-how der IT scheint das nicht zu liegen; 26 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Kenntnisse der Geschäftstätigkeit als sehr gut, 48 Prozent immer noch als gut.

Da spielt eher schon das in den Augen der IT-Leiter "mangelnde Verständnis der Geschäftsleitungen" eine Rolle: Lediglich ein Viertel bescheinigt seinem Management ein sehr gutes oder gutes technisches Verständnis, die durchschnittliche Bewertung erreicht auf einer Schulnotenskala von 1 bis 6 lediglich eine 3,5.

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