Ranking Innovation und F&E

Microsoft und Nokia verlieren an Boden

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Im Ranking von Booz & Company behauptet sich die IT als dominante Kraft, neben Pharma- und Autoindustrie. Apple und Google liegen bei Innovationen vorn.
Ganz vorne Pharma, dahinter sehr viel IT: die Top-20 der Welt nach F&E-Ausgaben.
Ganz vorne Pharma, dahinter sehr viel IT: die Top-20 der Welt nach F&E-Ausgaben.
Foto: Booz & Company

Wer besonders viel Geld in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert, erntet nicht zwangsläufig die meiste Innovationskraft. Gleichwohl erhöht ein starkes Engagement in diesem Segment die Chancen, innovativer zu sein als andere Firmen. In bestimmten Branchen ist F&E schlicht überlebenswichtig. Diese sicherlich nicht neuen Erkenntnisse schärft einem das Ranking der „Global InnovationInnovation 1000“ wieder nachdrücklich ein, das die Unternehmensberatung Booz & Company jetzt veröffentlicht hat. Alles zu Innovation auf CIO.de

Innovation? Da müssen doch prominente IT-Firmen ganz vorne liege, denkt man sich sogleich. Der Eindruck ist auch völlig richtig – wenngleich vor allem als subjektiver Eindruck. Booz & Company hat zum einen hart nach F&E-Ausgaben eine Rangliste der 1000 forschungsstärksten Firmen auf dem Planeten erstellt. Zum anderen wurden für Innovation verantwortliche Manager gefragt, welche Unternehmen in ihren Augen besonders innovativ sind. In dieser Umfrage enterte AppleApple wenig überraschend den Spitzenplatz vor GoogleGoogle; MicrosoftMicrosoft, IBMIBM und Samsung liegen auf den Rängen Fünf bis Sieben; FacebookFacebook komplettiert als Neueinsteiger die Top-Ten. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Das Image der Innovationsbringer haben IT-Firmen aller Couleur also fest gepachtet. Das verdeckt allerdings ein wenig, dass die IT im Bereich der F&E-Investitionen im Vergleich zu anderen Branchen – insbesondere der Pharmaindustrie – an Boden verlor. Überdies sind die F&E-Schwergewichte zu einem guten Teil andere als die Innovations-Darlings.

Von den bisher genannten Firmen liegen immerhin zwei auch im objektiven F&E-Ranking unter den besten Zehn: Microsoft mit 8,7 Milliarden US-Dollar an Ausgaben auf Platz Vier, Samsung mit 7,8 Milliarden auf Platz Sieben. IBM rangiert mit etwa 6 Milliarden Dollar auf Platz 15, Google ist 34. mit 3,8 Milliarden, Apple gar nur 70. mit 1,8 Milliarden. Wie viel Facebook in F&E investiert, ist unbekannt – es dürfte sich um einen Bruchteil handeln.

Zur Startseite