Reifegrad IT-Testorganisation

Test-Methoden TMMi und TPI im Vergleich

25.01.2012
Von Artur Shokin
In Software-Projekten schluckt das Testen bis zu 50 Prozent der Zeit. Um diese Zeit zu verkürzen, fallen IT-Manger in Aktionismus. Besser wäre, wenn sie den Reifegrad ihrer Test-Organisation kennen würden, meint Artur Shokin von Steria Mummert in seiner Kolumne.
Artur Shokin ist Berater bei Steria Mummert Consulting.
Artur Shokin ist Berater bei Steria Mummert Consulting.
Foto: Steria Mummert Consulting

Ein essenzielles Merkmal reifer Testorganisationen ist ein methodisches Vorgehen, wie es beispielsweise bei der Qualitätssicherung von Flugzeugbauern und Automobilherstellern Standard ist. Bei Softwareentwicklern kommt dieser Ansatz noch zu kurz. Der Grund heißt "Time-to-market".

Die Entwicklungszyklen bis zum nächsten Release haben sich in den letzten Jahren rapide verkürzt. Gleichzeitig sind IT-Projekte komplexer, und die IT spielt im Unternehmen heute überall eine geschäftskritische Rolle. Fallen Systeme aufgrund von Softwarefehlern aus, hat das in der Regel eine geschäftsschädigende Wirkung.

Um für die Softwarequalität zu sorgen, nimmt heute das Testen mehr Projektzeit in Anspruch. In Großprojekten schluckt es mindestens 30 Prozent der Gesamtzeit für das Projekt. Häufig summiert sich der Anteil auf 40 bis 50 Prozent. Die Folge: Um die Deadline des Kunden zu halten und im Budget zu bleiben, spielen Softwareentwickler auf Risiko und lassen ihr Testmanagement häufig schleifen. Der Ausweg aus diesem Dilemma aus Zeitdruck und steigenden Qualitätsansprüchen kann nur lauten, das Testen effizienter zu gestalten, beispielsweise die Abläufe zu beschleunigen.

Aktionismus statt Analyse

Bei der Verbesserung der Prozesse verfallen IT-Manager allerdings häufig in Aktionismus anstatt zunächst genau zu analysieren, wie es um das eigene Testmanagement bestellt ist. Beliebte Ad-Hoc-Maßnahmen sind die Automatisierung von Softwaretests, um Testkosten einzusparen sowie das Auslagern bestimmter Tests an Spezialisten. Die Maßnahmen sind zwar im Ansatz richtig. Für beide sollte das Testmanagement allerdings bereits ein bestimmtes Level an strategischem und methodischem Vorgehen aufweisen.

Zur Startseite