Chefs nutzen E-Medien nur traditionell

E-Mail noch nicht als Führungsmittel erkannt

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
E-Mail und Intranet sind in deutschen Unternehmen zwar zur Selbstverständlichkeit geworden, ihr Potenzial in Sachen Mitarbeiterführung wird aber noch nicht genutzt. So kritisieren User eine Informationsflut durch E-Mails bei einem gleichzeitigen Mangel an Orientierung. Das geht aus einer Studie des Beraters Frank Martin Hein hervor.

Elektronische MedienMedien werden im Wesentlichen für traditionelle Kommunikation mit anderen Mitteln eingesetzt. So gaben 57 Prozent der Befragten an, heute E-Mails statt Rundbriefe zu bekommen, bei 44 Prozent gibt es seit dem Einzug der elektronischen Medien keinen Aushang mehr am Schwarzen Brett. Fast jeder Fünfte erklärte, es werde weniger telefoniert. Top-Firmen der Branche Medien

Die Möglichkeit zum Empfangen und Senden von E-Mails existiert in jedem der befragten Unternehmen, ein Intranet und Portale haben 86 Prozent eingerichtet. Am wenigsten verbreitet sind Podcasts (sechs Prozent) und Blogs (neun Prozent). SMS entwickeln sich von einem privaten Medium zunehmend auch zur in der Geschäftswelt akzeptierten Kommunikationsform.

Welche elektronischen Medien in einem Unternehmen installiert werden, entscheidet meist die Geschäftsführung. An zweiter Stelle wurde die IT-Abteilung genannt, an dritter die Kommunikationsleitung.

Groupware ist Chefsache

Ein genauer Blick auf die Mediennutzung zeigt deutliche Unterschiede: Während jeder Manager (100 Prozent) und fast jeder Geschäftsführer (99 Prozent) E-Mails schreiben, trifft das nur auf 74 Prozent der Arbeiter zu. 60 Prozent der Manager nutzen das Intranet und Portale, bei den Geschäftsführern ist es mit 46 Prozent knapp jeder Zweite, unter den Arbeitern sind es 42 Prozent. Team- beziehungsweise Groupware scheint Chefsache zu sein: 18 Prozent der Manager nutzen sie, dreizehn Prozent der Geschäftsführer und neun Prozent der Arbeiter.

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