Die SOA-Strategie der Schweizer Bank

Credit Suisse setzt 2.200 Web-Services ein

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Seit 1998 setzt der Schweizer Finanzdienstleister Credit Suisse auf SOA. Jetzt entwickeln die Eidgenossen für ihre Bankprozesse wiederverwendbare Web Services - auf Basis einer Java Application Platform.

Die Schweizer lieben es aufgeräumt. Das ist auch bei der Credit Suisse so, die ihren Hauptsitz in Zürich hat. Dort ist Service-orientierte Architektur (SOA) schon lange ein Thema. Das Unternehmen gilt international als Pionier auf diesem Gebiet. Roger Süess aus dem Bereich Technology Infrastructure Services, der den Titel "Global Head Web Enterprise Platforms" trägt, plant gerade den Aufbau einer Web-Services-Infrastruktur auf der Basis von Web-Services.

Roger Süess, Leiter Web und J2EE-Technologien.
Roger Süess, Leiter Web und J2EE-Technologien.

"One Bank" heißt die Strategie und ist zugleich der aktuelle Slogan der Credit Suisse. Dieses Ziel der integrierten und international tätigen Großbank mit Investment Banking, Private Banking und Asset Management kommt der IT sehr entgegen. Denn StandardisierungStandardisierung, KonsolidierungKonsolidierung und Harmonisierung als Voraussetzung einer SOA-Architektur stecken da eigentlich schon mit drin. Die früher eher als singuläre Einheiten auftretenden, verschiedenen Bankbereiche sollen jetzt als eine Einheit fungieren. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Eine Infrastruktur für alle

Viele Aktivitäten, die früher vor allem unter dem Gesichtspunkt der Kosteneffizienz vorangetrieben wurden, seien jetzt direkt mit der Geschäftsstrategie verzahnt, so Süess. Nach außen gibt es eine definierte Servicepalette und ein Logo für alle. Nach innen soll es nur noch eine gemeinsame Infrastruktur geben. Enterprise-Plattformen, wie sie die Credit Suisse verwendet, unterstützen die IT dabei, Anwendungen für das gesamte Unternehmen liefern zu können. Zwar sei es auch heute noch so, dass eine einzelne Business-Einheit an einem Service besonders interessiert sei und dann als eine Art Sponsor auftritt. "Aber", sagt Süess, "unsere Infrastruktur ist darauf ausgerichtet, dass sie über sämtliche Einheiten genutzt werden kann und damit eine optimale Wiederverwendung ermöglicht."

Auch sehr heterogene Back-End-Landschaften können ohne großen Aufwand für Applikationen genutzt werden. Das ECM-System sowie Java- und .Net-Applikations- Plattformen mit verschiedenen Komponenten lassen sich nun über Anschlüsse mit der notwendigen Middleware verbinden, was letztlich den Kunden zugute kommt. Denn für das Business interessiert sich bei der Credit Suisse am Schluss nur der End-to End Service.

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