Cloud Computing


IT-Manager wetten

Cloud-Services sind so normal wie Mobilfunk

08.08.2011
Von Sven Lorenz

Alles klar? Wichtiger als die Definition ist vielleicht die Geschichte des Cloud Computing: Als Amazon.com- ein Handels-, kein IT-Unternehmen - im Jahr 2006 zur Abdeckung seiner Lastspitzen im Weihnachtsgeschäft rund das Zehnfache der sonst notwendigen IT-Ressourcen vorhalten musste, entstand daraus ein Geschäftsmodell, damit es sich dauerhaft rechnet. Amazon installierte hochgradig skalierbare Infrastruktur und begann, Ressourcen und Services als Produkt an Dritte zu vermarkten, um seine Kapazitäten gleichmäßig auszulasten.

Cloud ist keine Erfindung der IT-Industrie

Die Cloud ist also gar keine Erfindung der IT-Industrie, und entsprechend sieht Gartner auch nicht unbedingt IT-Dienstleister als die einzigen und größten Cloud-Anbieter der Zukunft. Laut Gartner werden in fünf Jahren 100 der weltweit 500 größten Firmen, wohlgemerkt ohne IT-Unternehmen, auch Cloud-Services anbieten. IT-Dienstleister müssen sich also Gedanken machen, wenn die Amazons, Wal-Marts oder DHLs loslegen.

Gartner sieht denn auch weniger die technologischen Services, wie Infrastructure-as-a-Service (Iaas) oder Plattform-as-a-Service (PaaS), sondern vor allem anwendungsnahe Dienstleistungen (SaaSSaaS) oder Process-as-a-Service (PraaS) als besondere Wachstumsbereiche an. Das ist eine große Herausforderung für die etablierten IT-Dienstleister, die sich jetzt positionieren müssen. Alles zu SaaS auf CIO.de

Der Anteil von Cloud-Services am IT-Services-Markt insgesamt betrug 2009 bereits sieben Prozent, 2010 bei wachsendem Gesamtmarkt acht Prozent (OECD Information Technology Outlook 2010, "Kleine Firma, großer Speicher", FTD, 01.03.2011). Gartner erwartet 2011 bereits 81 Mrd. USD Umsatz mit Cloud-Services weltweit. "Die IT-Industrie muss sich einer Neubewertung dessen stellen, was es bedeutet, IT-Dienstleister zu sein", meint Brian Prentice, Analyst bei Gartner.

Massive Änderungen für IT-Anwender

Aber auch für IT-Anwender werden sich massive Änderungen ergeben. Schon heute liegt die Wertschöpfungstiefe der internen IT, gemessen am Verhältnis der internen zu den gesamten IT-Ausgaben, deutlich unter 50 Prozent ("European CIO Survey", Cap Gemini, 2006). Im Durchschnitt lag sie 2008 bei ca. 51 Prozent, mit sinkender Tendenz. Bei Porsche beträgt sie aktuell ca. 30 Prozent. Cloud Computing verstärkt diesen Trend, und niemand darf sich wundern, wenn es in zehn Jahren 20 Prozent oder weniger sind.

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