Cloud Computing


CIO Jörg Liebe im Gespräch

Die IT-Strategie von Lufthansa Systems

10.05.2013
Von Hartmut Wiehr
Lufthansa Systems hat eine starke Position in der Luftfahrtindustrie und darüber hinaus. Die Outsourcing-Expertise soll mit Hilfe neuer Cloud-Modelle weitere Kunden anlocken.
Jörg Liebe, CIO bei Lufthansa Systems, sieht sein Unternehmen gut aufgestellt. Inzwischen arbeitet man nicht nur für die Mutter Lufthansa, sondern kümmert sich auch um die IT von 300 weiteren Fluggesellschaften.
Jörg Liebe, CIO bei Lufthansa Systems, sieht sein Unternehmen gut aufgestellt. Inzwischen arbeitet man nicht nur für die Mutter Lufthansa, sondern kümmert sich auch um die IT von 300 weiteren Fluggesellschaften.
Foto: LH Systems

Die Lufthansa Systems (LH Systems) ist heute wesentlich mehr als nur eine aus organisatorischen Gründen ausgegliederte IT-Abteilung ihrer Muttergesellschaft, der Lufthansa. 1995 aus der IT-Abteilung der Lufthansa heraus entstanden ist sie seitdem selbständig am Markt aktiv. Der Grund für diese Abspaltung war damals eine geänderte Strategie der Lufthansa: Die einzelnen Geschäftsfelder sollten in ihren jeweiligen Branchen oder Arbeitsfeldern selbständig agieren können – unter Beibehaltung ihrer Service-Funktionen für die Lufthansa.

Der Spin-off der LH Systems kümmert sich inzwischen nicht nur um die IT der Mutter Lufthansa, sondern auch um die anderer Fluggesellschaften. CIO Jörg Liebe sieht darin keinen Widerspruch, wie er im Gespräch erläutert. Ähnlich wie mit der Ausgründung der LH Technik habe sich damals der Konzern bewusst dafür entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Kernkompetenz der Lufthansa sowie der konkurrierenden Luftfahrtgesellschaften liegt laut Liebe nun einmal nicht in der IT – diese ist nur ein unterstützender Faktor wie viele andere.

Outsourcing oder Ausgründung tangierten eben nicht die Kernkompetenz, was eine Kontrolle und ständige Überprüfung der Tätigkeit des Dienstleisters nicht ausschließe. Insofern sei die Trennung von Lufthansa und Lufthansa Systems eigentlich nichts Besonderes. In vielen Industrien gebe es solche firmenübergreifenden Kooperationen.

Etwas weniger als 60 Prozent des Umsatzes von LH Systems werden gegenwärtig mit Gesellschaften aus dem Lufthansa-Konzern getätigt, zum Beispiel mit der Swiss oder der Austrian Airline. Die übrigen etwas mehr als 40 Prozent kommen aus dem Geschäft mit anderen international tätigen Airlines oder von Kunden aus bestimmten, luftfahrtfernen Industriebereichen. Etwa 300 Airlines weltweit stehen heute auf der Kundenliste der Lufthansa Systems, dazu kommen etwa weitere 150, vor allem deutsche Unternehmen.

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