Cloud Computing


Technologie wächst schneller als Nutzung

Cloud Computing braucht noch Zeit

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Für James Staten steckt Cloud Computing deshalb immer noch in einer frühen Phase. Zwar lernten die Firmen immer besser damit umzugehen. Aber die Zahl der Use Cases sei zumeist noch beschränkt. „Die Technologie reift schneller als die Kundenbasis“, so Staten. „Deshalb ist für die kommenden fünf Jahre eine Beschleunigung der Cloud-Nutzung durch Entwickler zu erwarten.“ Allerdings sei keine rasant ansteigende Kurve zu erwarten. „Firmen bewegen sich viel langsamer, als wir uns wünschen“, so Staten.

Zertifizierung schafft Vertrauen

Network World bringt noch eine dritte Studie ins Spiel, deren Ergebnis eher die Forrester-Umfrage bestätigt. Wie der Cloud-Anbieter Virtustream und die Marktforscher von Neovise ermittelten, nutzen lediglich 37 Prozent von über 800 befragten IT-Profis Infrastructure-as-a-Service (IaaS) aus der Public Cloud.

Nichtsdestotrotz gibt es auch plausible Argumente für die Annahme, dass sich Cloud Computing zunehmend durchsetzt. Sowohl RightScale als auch Virtustream berichten, dass mehr als 70 Prozent der Cloud-Anwender mehr als eine Cloud nutzen – sei es im Rahmen einer Hybrid Cloud, sei es durch die Nutzung verschiedener Public Clouds.

Laut Butler spricht dies dafür, dass die Cloud-Nutzer sich in der Wolke wohlfühlen und ihre Erwartungen erfüllt werden. Das wiederum stimuliert eine Ausdehnung der Nutzung. „Der Nutzen von Cloud Computing wächst mit erhöhtem Gebrauch“, meint auch RightScale-CEO Crandell. „Es scheint sich zu bestätigen: je mehr man es nutzt, umso besser wird man damit.“

Crandell arbeitet ein weiteres Argument heraus. Im vergangenen Jahr hätten in der hauseigenen Studie noch 33 Prozent die Sicherheit als größte Sorge beim Cloud Computing genannt, dieses Jahr lediglich 18 Prozent. Nach Einschätzung Crandells tragen die Bemühungen führender Public Cloud-Anbieter wie AmazonAmazon Web Services und Terremark um Zertifizierung und die Einhaltung von Datenschutz-Standards Früchte. Alles zu Amazon auf CIO.de

Alles in allem geht Forrester-Analyst Staten davon aus, dass es auch in Zukunft Entwickler geben wird, die die Cloud nicht nutzen wollen oder das nicht müssen. Es werde aber sehr wohl ein Punkt erreicht werden, an dem fast jedes Unternehmen zu einem gewissen Grad Cloud-Plattformen nutzt. „Die wirtschaftlichen Vorteile und der Zugewinn an Agilität sind einfach zu überzeugend“, so Staten.

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