Greenpeace über Cloud-Anbieter

Apple ist der größte Energiesünder

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Mit Abstand vorn liegen laut der Greenpeace-Untersuchung Google und Yahoo. Schon jetzt bezieht Google gut 36 Prozent seines Stroms auf erneuerbaren Quellen, bei Yahoo sind es sogar fast 56 Prozent. Entsprechend gering ist der Einsatz fossiler Energiequellen: bei Google sind es knapp 30, bei Yahoo nur 18 Prozent.

Insgesamt erweisen sich die Vorreiter der Informationstechnologie eher als rückwärtsgewandt: Noch immer werden mehr als 50 Prozent des Stroms der Rechenzentren aus fossiler Energie gewonnen. „Gerade die innovative IT-Technologie hat das Potenzial, den Ausstoß von Kohlendioxid branchenübergreifend zu verringern, aber die weltgrößten IT-Unternehmen kümmern sich kaum darum und decken ihren steigenden Bedarf vorwiegend aus dreckigen Energiequellen“, kritisieren die Greenpeace-Autoren.

Google, Facebook und Apple mit dreckigen Energiequellen

So nennt der Bericht beispielhaft die Cloud-Companies Google, Facebook und Apple, die ihre riesigen Rechenfabriken ausgerechnet in North Carolina und dem mittleren Westen ansiedelten, wo die dreckige Energie aus Kohlekraftwerken besonders günstig ist. Auf der anderen Seite versäumten es Telekom- und IT-Anbieter immer wieder, sich etwa in Entwicklungsländern als Vorreiter sauberer Energie zu profilieren.

„Gerade in strukturell schwach entwickelten Regionen hätten sie die Möglichkeit, ihren eigenen Strombedarf mit Investitionen in erneuerbare Energiequellen zu decken – statt dessen setzen sie meist auf Dieselgeneratoren, die die Umwelt besonders stark verschmutzen“, formulieren die Umweltaktivisten.“

Fehlende Strategie und wenig Transparenz

Greenpeace hat die untersuchten IT-Branchengrößen in fünf Kategorien bewertet:

  • Der „Clean Energy Index“ gibt den prozentualen Anteil erneuerbaren Energien für den Rechenzentrumsbetrieb an.

  • Die Rubrik „Coal Intensity“ gibt Auskunft über den Anteil fossiler Energieträger (in Prozent des gesamten Energiebedarfs der Rechenzentren)

  • Unter Transparency bewertet Greenpeace die Informationspolitik der Unternehmen im Hinblick auf Energie- und Umweltfragen auf einer Skala von A (gut) bis F (mangelhaft)

  • Unter Infrastructure Siting bewertet Greenpeace die Standort- und Investitionspolitik der Unternehmen im Hinblick auf den Einsatz sauberer Energiequellen

  • Unter Mitigation Strategy bewertet Greenpeace die Strategie und nachvollziehbaren Erfolge der Unternehmen unter den Gesichtspunkten des Einsatzes erneuerbarer Energiequellen und Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes

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