Cloud Computing


Datawarehouse aus der Cloud

Im Ferrari zur Bonitätsprüfung

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Zahlungsanbieter Ratepay nutzt die Datawarehouse Lösung des Datenbank- und BI-Spezialisten Exasol aus der Cloud- und hat harte Anforderungen: Eine Bonitätsprüfung darf nur wenige Sekunden dauern.

Exasol-CEO Steffen Weissbarth gerät leicht ins Bildhafte, wenn er von seiner Datenbank spricht: Vom „Ferrari unter den Datenbanken“ ist dann die Rede, „mit den Unterhaltskosten eines VW-Golf“. Wenn auch plakativ - aus der Luft gegriffen ist das nicht. Ohne Zweifel gehört die die Exasol-Datenbank zu den schnellsten der Welt. Nach den Ergebnissen des unabhängigen Transaction Processing Performance Council (www.tpc.org) etwa liegt sie beim so genannten TPC-H-Benchmark, der die Performance von Datenbanken unter normierten Bedingungen misst, weltweit sogar auf dem ersten Platz. Jetzt bietet Exasol sein Datawarehouse auch als Cloud-Lösung an, die zukünftig um BI-Funktionen erweitert werden soll.

Ratenzahlung im Online-Shop

Auch deshalb war es für Michael Röbbecke, Geschäftsführer des Pay-Service-Anbieters Ratepay, fast selbstverständlich, dass er bei der Auswahl einer Datawarehouse-Lösung bei Exasol anfragt. Schon bei seinem früheren Arbeitgeber Karstadt-Quelle hat er mit Exasol zusammengearbeitet und gute Erfahrungen gemacht: „Es gibt nach meiner Einschätzung kaum eine andere Datenbanklösung, die annähernd die Performance des Exasol-Systems erreicht – bei einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt der Geschäftsführer. Und Geschwindigkeit rangiert auf seiner Prioritätenliste ganz vorn.

Steffen Weissbarth, CEO von Exasol, bietet seine Datenbank-Technologie jetzt auch als Cloud-Lösung an: "Nach den gängigen Benchmarks haben wir eine der schnellsten Datenbanken der Welt."
Steffen Weissbarth, CEO von Exasol, bietet seine Datenbank-Technologie jetzt auch als Cloud-Lösung an: "Nach den gängigen Benchmarks haben wir eine der schnellsten Datenbanken der Welt."
Foto: Exasol

Der Ende 2009 gegründete Zahlungsdienstleister Ratepay bietet Online-Händlern einen Service, der bisher in dieser Form nicht erhältlich war: Online-Shops können ihren Kunden via Ratepay sowohl Ratenzahlung als auch einen Rechnungskauf anbieten. Dabei wird dem Käufer Ratenzahlung oder der Verkauf per Rechnung sofort und unmittelbar während der Kaufabwicklung im Online-Shop zugesagt. Voraussetzung dafür ist, dass die automatisierte Überprüfung seiner Identität und Bonität ein positives Ergebnis zurückliefert. Und das muss nicht nur zuverlässig sein, sondern auch schnell gehen: „Wenn man einen solchen Service im Zuge der Online-Kaufabwicklung anbietet, darf der Vorgang nur wenige Sekunden dauern“, nennt Röbbecke die Messlatte.

In diesem Zeitraum muss der komplett automatisierte Prozess ablaufen. Dazu gehört auf der einen Seite die elektronische Abfrage bei Auskunfteien und Wirtschafsinformationsdiensten wie etwa der Schufa, Bürgel oder ICD, auf der anderen Seite der Abgleich und die Speicherung in den eigenen Informationssystemen. Das Datawarehouse wird dazu in Near-Time mit Daten versorgt, so dass der betroffene Shop-Betreiber bei inkonsistenten Angaben oder Betrugsverdacht sofort mit einer Absage reagieren kann. Dabei geht es um die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen inhomogenen Quellen: den Shop-Systemen selbst, Risikomanagementdaten, Debitorenmanagementsystem sowie Adressdaten. Im Mittelpunkt des Prozesses steht eine proprietäre, von Ratepay entwickelte Software, die das Datenmanagement übernimmt und die Lösung mit den Käuferinformationen verknüpft und so eine übergreifende Erkennung von Personen und eine verlässliche Bewertung der Bonität ermöglicht.

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