Enterprise-Features

Was Windows 8 für den Business-Einsatz bietet

20.11.2012
Von Eric Tierling

Windows auf dem USB-Stick

Ein Highlight von Windows 8 Enterprise stellt die Funktion "Windows To Go" dar. Zunächst wird hierbei eine von der IT-Abteilung mit allen Anwendungen und Einstellungen fix und fertig vorkonfigurierte Windows-8-Installation auf einen USB-Stick gepackt. Diesen Datenträger kann ein Benutzer mitnehmen, um seinen heimischen PC damit zu booten. Ähnlich wie bei Linux-Live-DVDs kann der Mitarbeiter dann mit dieser vollwertigen Windows-Instanz arbeiten, aus der heraus per Internet und über Windows-8-Funktionen wie Direct Access sichere Zugriffe auf die Daten im Unternehmen möglich sind. Zur Abschottung gegenüber dem als Wirt dienenden Heim-PC blockiert Windows To Go den Zugriff auf die lokalen Laufwerke des Computers. Aus Sicherheitsgründen bewirkt das unvermittelte Abziehen des USB-Sticks eine Sperre der Windows-Live-Instanz.

Was in der Theorie gut klingt, hat in der Praxis noch manche Tücken. Beispielsweise ist der Heim-PC so zu konfigurieren, dass er auch wirklich von einem USB-Stick bootet. Im Zweifelsfall muss ein unerfahrener Anwender also im BIOS seines Computers herumstöbern, was zu Problemen führen kann, die die IT-Abteilung des Unternehmens dann auszubügeln hat. Grundsätzlich gibt es bislang nur sehr wenige USB-Sticks, die Windows To Go unterstützen. Geeignete Modelle sind etwa Kingstons "DataTraveler Workspace" (legacy.kingston.com/wtg) und Super Talents "RC8" (www.supertalent.com/WTG). USB 3.0 ist in jedem Fall Pflicht. Damit der Speicherplatz reicht, empfiehlt Microsoft zudem Sticks mit einer Größe von mindestens 20 GB.

Windows RT und das Management

Windows 8 kommt nicht nur in den üblichen Geschmacksrichtungen für PCs mit x86/x64-CPUs, sondern unterstützt auch Computer, deren Prozessordesign von der britischen Schmiede ARM Ltd. stammt. Windows RT, so die Bezeichnung der unter dem Codenamen Windows on ARM (kurz WOA) laufenden Variante von Windows 8, hat Microsoft speziell für TabletsTablets konzipiert, die durch die Strom sparende ARM-Architektur besonders lange Akkulaufzeiten erreichen sollen. Wie lange genau, müssen die ab dem 26. Oktober 2012 erhältlichen Geräte in der Praxis noch unter Beweis stellen. Mit einem Gewicht von 676 Gramm und einer Dicke von 9,3 Millimetern kann es das Microsoft-eigene Windows RT Surface, was die äußeren Merkmale betrifft, jedenfalls mit dem Hauptkonkurrenten von AppleApple aufnehmen: Das neue iPadiPad 3 bringt in der Wifi-Only-Ausführung 652 Gramm auf die Waage und ist 9,4 Millimeter dick. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de Alles zu iPad auf CIO.de

Für den Business-Einsatz eignet sich ein mit dem ARM-Windows arbeitendes Tablet aber nur bedingt, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen unterstützt Windows RT keinen Domänenbeitritt, was eine zentrale Verwaltung über Active-Directory-Gruppenrichtlinien unmöglich macht. Ebenso schwer wiegt die zweite empfindliche Einschränkung: Auf Windows RT sind keine vorhandenen Windows-Anwendungen ausführbar, da die ARM-Prozessorarchitektur inkompatibel zur x86/x64-Welt ist. Vielmehr müssen eigene Programme, die auf Tablets mit ARM-Prozessor laufen sollen, als bildschirmfüllende Apps für die Modern-UI realisiert werden. Immerhin zeigt Microsoft Problembewusstsein: Normalerweise dürfen solche Apps ausschließlich aus dem Microsoft-App-Store im Internet bezogen werden - für die Nutzung in Unternehmen ist das schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Aus diesem Grund hat Microsoft ein Side Loading vorgesehen, durch das Windows-RT-Tablets (ebenso wie Windows-8-Pro-/Enterprise-PCs mit x86/64-Prozessor) Apps aus einem unternehmensinternen App Store beziehen können.

(Computerwoche)

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