Strategien


Die Denkfehler der CIOs

10 Unwahrheiten über Stammdaten-Management

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Doch anders als Datenqualität sind Metadaten nicht der Schlüssel für ein erfolgreiches MDM. Außerdem handelt es sich beim Management von Metadaten um einen eigenen Kompetenzbereich.

Business muss Stammdaten-Management vorantreiben

Mythos 7: MDM ist Aufgabe der IT-Abteilung. In Wirklichkeit sind das Business oder bestimmte Geschäftsszenarien Treiber für entsprechende Programme. Der CIO muss diese aber umsetzen (können). MDM ist immer mit einem Business Case verbunden, und darum sind auch die Fachabteilungen die Treiber entsprechender Initiativen. MDM kann also nicht einfach von der IT-Abteilung implementiert werden, denn dazu müsste diese Geschäftsprozesse und den Umgang mit Stammdaten verändern können.

Mythos 8: MDM-Programme sind zu umfangreich. Stimmt, aber nur wenn sie im Big Bang und nicht sukzessive umgesetzt werden. MDM ist in der Tat das, was Gartner eine "big idea" nennt, denn dabei werden komplexe Fragestellungen innerhalb einer Organisation in Angriff genommen. Doch die Umsetzung von MDM-Vorhaben sollte immer Schritt für Schritt und nach dem Prinzip "think big, act small" erfolgen. Der Fokus muss auf solchen Datendomänen (Data Domain) und Anwendungsfällen liegen, die einen schnellen Nutzen für das Business liefern.

Mythos 9: MDM funktioniert unabhängig von der Governance und Datenqualität. Das ist falsch. Die Unterstützung der Unternehmensstrategie und -ziele, die Orientierung an der Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Qualität von Stammdaten sind integrale Bestandteile in MDM-Strategien. Um zum Beispiel unternehmensweit eine einheitliche Sicht auf Stammdaten zu erhalten, benötigt eine Firma klare Regeln für den richtigen Umgang mit ihren Stammdaten und die Fähigkeit, deren Qualität sicherzustellen.

Mythos 10: Es ist egal, von welchem Anbieter ein MDM-Tool stammt. Keineswegs, denn davon hängt Erfolg vieler MDM-Initiativen ab. Master Data Management ist komplex, und es gibt kaum zwei Firmen, deren MDM-Programme sich gleichen. Deshalb ist es durchaus von Bedeutung, auf welche Bereiche die einzelnen MDM-Anbieter spezialisiert sind. Je nach Unternehmen, Branche, Anwendungsfall oder Datendomäne - es muss immer der richtige MDM-Partner gesucht und gefunden werden.

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