Strategien


IT-Manager wetten

2025 stellt Deutschland das Gleichgewicht zum Silicon Valley her

15.12.2015
Von Frank Müthing

2. Sicherheit im Netz

Ohne Sicherheit im Netz wird es in Europa keine nachhaltige Digitalisierung geben! Während ich meine Wette formuliere, steht auf "Spiegel Online" am 31. Januar 2015: "Sicherheitslücke bei BMW: Wer IT-Sicherheit will, muss ein altes Auto kaufen." Ich sehe beim Thema Sicherheit im Netz ein wesentliches Differenzierungsmerkmal zu den USA. US-Bürger sind längst nicht so sicherheitsbewusst wie Europäer. Hier ist eine unserer zentralen Chancen versteckt, Dienste und Produkte besser zu positionieren. Gerade für zentrale Versorgungsdienste ein nicht verhandelbarer Vorteil.

Bislang waren hauptsächlich gestohlene private Daten, Kundendaten, Kreditkartendaten etc. im Fokus von Sicherheitslücken. Mit zunehmender Digitalisierung rückt auch das Produkt in den Vordergrund. Wenn immer mehr Geräte über das Internet steuerbar sind, geht es nicht mehr "nur" um Informationsdiebstahl, sondern um die Übernahme der Kontrolle von Fahrzeugen, Gebäudeinfrastrukturen, Kraftwerken - unsere gesamte Infrastruktur.

Auf der Sicherheitsmesse it-sa 2014 sagte Brigitte Zypries (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie): "Vertrauen ist elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)".

Auch hier hat die Bundesregierung die Notwendigkeit von Sicherheit im Netz klar erkannt. In der Digitalen Agenda steht darüber hinaus: "Sicherheit der Systeme und Schutz der Daten sind die zentralen Querschnittsthemen der Digitalisierung und werden in allen Handlungsfeldern der Digitalen Agenda berücksichtigt."

Doch die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, oft ohne eigene IT-Abteilung, sind technologisch und finanziell überfordert. Eine Basissicherheit muss vom Netz kommen. Die Infrastrukturbetreiber haben hier alle Möglichkeiten. Zentrale Verkehrsknoten ohne Umwege durch Transatlantikkabel schaffen Abhörsicherheit, und vor allem der zu großen Teilen immer noch unverschlüsselte E-Mail-Verkehr muss unterbunden werden. Technisch machbar.

Derzeit wird noch angekündigt, zum Beispiel avisierte Sigmar Gabriel am 29.12.2013 eine Initiative für mehr Datensicherheit in der Zeitung "Die Welt". Am 12. Januar 2014 kündigte Infrastrukturminister Alexander Dobrindt im Rahmen der "Netzallianz" ebenfalls die Verbesserung der Datensicherheit an. Und weil aller guten Dinge drei sind, verspricht der Innenminister Thomas de Maizière am 22. Juni 2014 in der "Süddeutschen Zeitung" ebenfalls mehr DatenschutzDatenschutz. Sicherheit im Netz ist weniger eine Frage der Technik, eher eine Frage der Richtlinienvorgabe der Bundesregierung in Abstimmung mit der EU. Wie ich finde, ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass aus drei Stimmen eine werden muss, um Erfolg zu haben. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Und deutsche Sicherheit lässt sich hervorragend exportieren. Weltweit vertrauen Kunden auf "Made in Germany". Ich wette daher auch, dass es in absehbarer Zeit, vermutlich ab der kommenden Legislaturperiode, ein eigenes Ressort beziehungsweise Ministerium für Digitales geben wird. Somit könnten die Rahmenbedingungen für Digitale Wirtschaft in Deutschland entscheidend verbessert werden.

Die derzeit ungeklärte Frage der Zuständigkeiten, die Vielzahl an involvierten Ministerien und unterschiedlichen Meinungen spiegelt bereits den Findungsprozess wider. Digital ist ein Querschnittsthema über alle Resorts. In der Wirtschaft würden wir mit einem interdisziplinären, agil aufgestellten Business-Team reagieren, das mit der notwendigen Kompetenz ausgestattet ist.

Zur Startseite