MIT-Forscher im Interview

3 Kennzahlen für den Wertbeitrag der IT

04.02.2011
Von  und John Dix
Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Unsere Studie kommt auf drei wichtige Metriken: Die erste misst, wie gut das Unternehmen läuft. Die zweite, die Projekt-Metrik, zeigt, wie erfolgreich wir das Unternehmen verändern. Die dritte Metrik, die Innovationsmetrik, misst, wie gut wir auf die Zukunft vorbereitet sind. Für jede dieser Metriken gibt es drei Stufen, bei der die unterste jeweils die IT ist. Auf Stufe zwei folgt die Performance der Geschäftsprozesse und ganz oben stehen die Erlöse für das Unternehmen. Die Botschaft an die CIOs lautet: Verabschieden Sie sich von reinen IT-Maßstäben und richten Sie den Blick auf Unternehmensmetriken.

Wie ein CIO strategischer wird

Wie misst man Innovation?

Westerman: Das ist ganz unterschiedlich. Die einen messen, wie viel Geld ihnen neue Produkte oder Dienste einbringen. Andere nutzen Innovation als einen Weg, ihre Unternehmenskultur zu ändern und messen deshalb zusätzlich, wie viele Mitarbeiter sich beteiligen und wie viele Ideen sie sich genauer ansehen.

Wie kommt man von der IT-Stufe nach oben auf die beiden Businessstufen?

Westerman: Zuerst sollten CIOs die Kollegen in anderen Fachbereichen fragen, welche Maßstäbe sie ansetzen. Wenn sie es nicht wissen, überlegen Sie, mit welchen Metriken Sie ihnen helfen können. Dann finden Sie Maßstäbe, die Veränderungen durch Projekte festzustellen. Anschließend nutzen Sie die Gelegenheit für Verbesserungsvorschläge. Die erfolgreichsten CIOs aus unserer Studie haben sich auf bestimmte Bereiche fokussiert. Anstatt über zu viele Dinge auf einmal zu sprechen, sollte man sich lieber auf einen Bereich konzentrieren, der gerade Unterstützung benötigt. Wenn es dem Bereich besser geht, geben Sie das Projekt an einen Mitarbeiter ab und widmen Sie sich einem neuen Projekt.

Ist es schwer zu erkennen, dass man seinen Fokus verändern muss?

Westerman: Es ist eine Führungsherausforderung. Man muss sich umsehen und entscheiden, an welcher Stelle Unterstützung nun am hilfreichsten ist. Besonders bei Projekten und Innovationen beeinflussen CIOs häufig Metriken aus anderen Fachbereichen. Das heißt, sie können dazu beitragen, für Kollegen in anderen Fachbereichen die Prozesse zu erleichtern.

Womit sollten CIOs beginnen, die Ihre Ratschläge beherzigen möchten?

Westerman: Wer strategischer arbeiten möchte, sollte nicht darauf warten, danach gefragt zu werden. Sie müssen ihre Stimme erheben und die Diskussion über den Wertbeitrag führen. Beginnen Sie da, wo Sie gerade im Unternehmen stehen und bauen Sie Schritt für Schritt Vertrauen auf. Konzentrieren Sie sich dann auf einen Bereich und werden Sie dort richtig gut. Dieser Bereich ist in der Regel die IT. Dann machen Sie den nächsten Schritt, zum Beispiel zum Bereich operatives Geschäft oder Projekte und verbessern Sie die Leistungsfähigkeit und Metriken in diesem Bereich. Schritt für Schritt wird Ihr Beitrag größer und strategischer. Davon profitieren Ihr Arbeitgeber und Sie selbst.

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