Digital-Strategie

4 große IT-Trends bestimmen 2019

Stefan Ried ist Principal Analyst bei Cloudflight.
Crisp Research sieht für das kommende Jahr vier große Trends: Daten Verfügbarkeit, Digital Strategie, menschliche Interaktion und Technologie.
  • Die größte Disruption sind nicht die Hard- und Software Innovationen, sondern wie wir Menschen damit umgehen und den Wert, den wir aus angesammelten Daten und Lernmustern ziehen.
  • Die Mehrzahl deutscher Unternehmen befindet sich mitten in der Umsetzung der digitalen Transformation
  • Die ersten Unternehmen stellen 2019 anstelle eines CIOs einen Chief Reliability Officer und einen CDO ein.
  • Es kommt 2019 eine neue Welle von Low-Code oder sogar No-Code Ansätzen auf Unternehmen zu. Im Extremfall erzeugt eine Business-Regel in menschlicher Sprache die Ausführung eines generierten Programmcodes auf einer Serverless Umgebung.

Die Technologie-TrendsTechnologie-Trends von Crisp Research für das nächste Jahr fallen diesmal etwas anders aus. Keine Top 10 oder einfache Liste. Die Crisp Research Analysten haben genauer hingeschaut, was eigentlich das Potenzial hat die Branche nächstes Jahr wirklich zu bewegen. Alles zu IT Trends auf CIO.de

Die wichtigsten IT-Trends 2019 von Crisp Research im Überblick
Die wichtigsten IT-Trends 2019 von Crisp Research im Überblick
Foto: Crisp Research

Diese Bewegung im deutschsprachigen Markt wird in vier Richtungen stattfinden, die jeweils durch fünf entscheidende Trends getrieben sind: Daten Verfügbarkeit, Digital Strategie, menschliche Interaktion und Technologie.

1. Daten-Verfügbarkeit

1.1 Neue Datenquellen: Nachdem "Data Lakes" und Technologien wie Hadoop für die Speicherung großer Datenmengen seit einigen Jahren verfügbar sind, kommt nächstes Jahr das Jahr des Daten Verstehens. Persönliche Daten wie die DNA eines Patienten werden dazu benutzt, um individuelle Medikamente zu dosieren oder Risiken abzuschätzen. Auch aus der Umwelt kommen mehr Daten als je zuvor und finden Nutzung in der Vorhersage und Vermeidung von Extremsituationen. Letztlich wird autonomes Fahren als Datenquelle in Deutschland diskutiert und genutzt.

1. 2 Connectivity Options: Hiermit sind nicht nur die ersten 5G Netze in Deutschland gemeint, sondern auch Low-Power-Wide-Area Netze wie Lorawan (Long Range Wide Area Network), Sigfox oder Narrow-Band-IoT, die endlich in einem großen Teil Deutschlands verfügbar sind. Deutschland liegt zwar weiterhin deutlich hinter den führenden Industrie-Nationen in Bezug auf Internet-Konnektivität, da sich selbst die gut ausgebauten Länder immer noch verbessern. Trotzdem werden aber bestimmte Dienste wie Software-Update-Over-The-Air bei Fahrzeugen erstmals realistisch.

1.3 Preisverfall auf der Edge: Wer kennt es nicht, Moore's Law, das den Preisverfall und die Leistungssteigerung von neuer Hardware seit Jahrzehnten recht zuverlässig beschreibt. Während Anwender in Unternehmen bisher die Preise vor allem bei schnell wachsenden Hyperscalern purzeln sahen, war der Effekt in on-premises Rechenzentren und Edge-Computing hierzulande immer stark gedämpft. Zu wenig Wachstum und ein zu großer Altersschnitt der Hardware lässt Moore's Law schnell verpuffen. Im Jahr 2019 wachsen aber die Edge Hardware im IoT-Bereich, inklusive der Industrie 4.0 Szenarien, erheblich und machen somit immer mehr Daten und immer kleineren Preise verfügbar.

1.4 Operative Reife: Daten in großen Mengen werden meist in Public Clouds zu vertretbaren Mengen verfügbar. Die verwendeten Technologien haben wenig mit traditionellen Enterprise-Software Stacks zu tun und werden als Cloud-Native bezeichnet. Während viele Cloud-Native Dienste, wie der Container-basierte Kubernetes-Dienst, 2018 selbst bei einigen Hyperscalern noch wackelig lief, erreichen Cloud-Native Compute und StorageStorage-Dienste bei allen Hyperscalern und einigen lokalen Providern deutlich mehr operative Reife. Alles zu Storage auf CIO.de

1.5 Sekundäre Datennutzung: Damit ist die Nutzung von Daten über den ursprünglichen Zweck gemeint. Ein Auto misst also beispielsweise die Entfernung zum vorausfahrenden Fahrzeug um die eigene Geschwindigkeit zu regeln, gibt die Daten aber gleichzeitig (anonymisiert) an Dritte weiter um beispielsweise Staus zu vermeiden. Die sekundäre Datennutzung wird 2019 endlich aktiv diskutiert, aber Endanwender bleiben skeptisch.

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