Projektmanagement


Fehler im Projektmanagement

4 Gründe, warum Großprojekte scheitern

23.02.2012
Von Wieland Cichon

In einer Innenperspektive werden zudem Erfolge schnell dem eigenen Können und den Management-Qualitäten zugerechnet, Misserfolge dagegen externen Einflüssen.

Innensicht versus Außenperspektive

Beide Aspekte schaden der Projektqualität, einerseits setzen sie einem eine rosarote Brille auf und machen blind für jeden Wirklichkeitsbezug. Andererseits wirken sie selbstverstärkend und verhindern eine realistische Einschätzung des eigenen Agierens und die Reflexion, das Hinterfragen der (internen) Ergebnisse. Das Kritische bei Großprojekten ist die Höhe des möglichen Schadens, der aus dieser Handlungsweise resultiert, dieser ist ungleich höher als bei "normalen", überschaubaren Projekten. Umso schwerwiegender wiegt dann eine reine Innenorientierung. Abhilfe schaffen kann eine Außenperspektive auf das Projekt:

Eine neutrale Position bringt Realismus in die Projektbetrachtung, sie konfrontiert mit einer anderen Sichtweise, indem sie die interne Sichtweise in Frage stellt:

  • Gab es in der Vergangenheit vergleichbare Referenzprojekte (z.B. von Konkurrenten oder in anderen Branchen)?

  • Wie hoch war am Ende das tatsächliche Kostenvolumen?

  • Wie erfolgreich war die Fertigstellung, welche Qualität, welche Probleme haben diese Projekte am Ende tatsächlich gehabt?

  • Und zu guter Letzt: Welche Gründe gibt es zu glauben, dass das eigene Projekt signifikant besser abschneiden wird? Ziel ist, die harte Welt der Projektumsetzung aus einer neutralen Sicht zu integrieren.

Gründe für das Fehlen einer Außenperspektive

Die Gründe für das Fehlen einer Außenperspektive sind mannigfaltig: Neben fehlender Einsicht (die eigenen Projekte sind ja so einzigartig, dass es keine Referenzen geben kann) oder Selbstüberschätzung (was können uns Dritte schon helfen, wenn wir die einzigen Experten zu diesem Thema sind) kann es auch die Angst sein, schon zu Beginn unnötige Schleifen zu drehen und damit wertvolle Zeit zu verlieren. Das Holen eines Dritten, die Hilfe einer Supervision kann zudem als (Führungs-)Schwäche interpretiert werden, obwohl sie eigentlich ein Zeichen von Stärke ist.

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