Accenture: Fehler der Firmen

4 Ratschläge gegen Fachkräftemangel

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Arbeitgeber sparen an Mitarbeiterweiterbildung und jammern zugleich über zu wenig qualifiziertes Personal. Was Unternehmen gegen Fachkräftemangel tun können.

In den vergangenen zwölf Monaten haben 86 Prozent der Arbeitgeber in Europa ihre Ausgaben für Weiterqualifizierung und Training ihrer Mitarbeiter gekürzt oder eingefroren, lautet eines der zentralen Ergebnisse einer Accenture-Studie. Viele Unternehmen geben weniger aus und beschweren sich gleichzeitig darüber, dass sie ihre freien Stellen nicht mit qualifizierten Mitarbeitern besetzen können.

Unternehmen sollten gezielt Auslandsaufenthalte von Mitarbeitern fördern, um so einen internationalen Talent-Pool aufzubauen.
Unternehmen sollten gezielt Auslandsaufenthalte von Mitarbeitern fördern, um so einen internationalen Talent-Pool aufzubauen.
Foto: Yuri Arcurs - Fotolia.com

43 Prozent der 500 befragten Entscheider aus europäischen Unternehmen räumen einen moderaten Mangel an Qualifikationen im Unternehmen ein. 13 Prozent bezeichnen den Mangel als akut. Sie klagen zum Beispiel über fehlende internationale Business-Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter, einen Mangel an Analytik-Wissen, fehlendes Know-how bei handwerklicher Arbeit und über nicht vorhandene digitale Medienkompetenz. 72 Prozent der befragten Entscheider sind der Meinung, dass Unternehmen mehr Geld in die Qualifizierung und das Training ihrer Mitarbeiter investieren sollten. Doch die Realität sieht anders aus: Tatsächlich wollen in den kommenden zwölf Monaten nur 18 Prozent ihre Ausgaben in diesem Bereich erhöhen.

Drei große Herausforderungen

Die Accenture-Analysten sehen auf dem europäischen Markt drei große Herausforderungen:

1. Vergeudetes Talent: 67 Prozent der von Accenture befragten Entscheider sind der Meinung, dass Arbeitgeber die Fähigkeiten älterer Mitarbeiter unterschätzen. Auch bei den 25 Millionen Menschen, die in Europa als arbeitslos gelten und weiteren 15 Millionen, die arbeiten möchten, verschenken Arbeitgeber Potenzial. Häufig werden ganz unterschiedliche Personen wie Ältere, Arbeitslose, Mütter und Jugendliche als eine große homogene Einheit behandelt, wobei niemand auf die Eigenheiten dieser Gruppen Rücksicht nimmt.

2. Kaum internationale Bemühungen: Die Fähigkeiten der Mitarbeiter im Land des Unternehmensstandortes schöpfen nach eigenen Angaben 47 Prozent der befragten Firmen aus. Das klingt zwar auf den ersten Blick nach viel, bedeutet aber auch, dass viele Unternehmen selbst im eigenen Land noch nicht wirkungsvoll daran arbeiten, die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter gezielt zu nutzen. Die Zahl schrumpft, wenn man über die Landesgrenzen hinaussieht. Für den gesamten europäischen Markt können nur noch 28 Prozent der Arbeitgeber von sich behaupten, dass sie das Potenzial ihrer Mitarbeiter ausschöpfen.

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