IT-Service-Markt

5 Ratschläge, wenn Ihr Outsourcing-Provider gekauft wird

Stephanie Overby schreibt unter anderem für die US-Schwesterpublikation CIO.com.
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Fünf Tipps, wenn Ihr Outsourcing-Provider verkauft wird

1. Behalten Sie die Service-Versprechen und die tatsächliche Qualität im Auge

Jeder Merger hat Konsequenzen für Ihren Service-Vertrag: Ihre bisherigen Ansprechpartner müssen vielleicht den Job wechseln, und das Wissen und die Erfahrung mit den Bedingungen in Ihrem Unternehmen gehen möglicherweise dadurch verloren. Das wiederum kann Probleme für den mit Ihnen vereinbarten Service-Level nach sich ziehen. Da ist es gut, ein Auge auf die vereinbarten Service Level Agreements (SLA) zu haben und bei Nichteinhaltung nicht zu zögern, vereinbarte Strafen zu verhängen. Achten Sie beim Abschluss von Service-Vereinbarungen auch darauf, ein Kündigungsrecht für den Fall zu vereinbaren, dass durch eine Übernahme die Service-Qualität sinkt.

2. Achten Sie darauf, ob sich Ihr Status beim Provider ändert

Vielleicht waren Sie bei Ihrem Provider bisher eine große Nummer; nach der Übernahme kann sich das schnell ändern. Das aber kann dazu führen, dass die Aufmerksamkeit, die man Ihnen entgegenbringt, merklich nachlässt. Das muss sich nicht unbedingt negativ auf die vereinbarten SLAs auswirken, kann aber andere Aspekte der Zusammenarbeit durchaus beeinträchtigen.

3. Denken Sie langfristig

Ein Service-Provider wird nicht direkt nach der Übernahme den Ast absägen, auf dem er mit seiner Vereinbarung mit Ihrem Unternehmen sitzt. Auf längere Sicht ist das aber eine ganz andere Sache. Finden Sie schnellstmöglich heraus, wie wichtig Sie für die Business-Strategie Ihres Providers sind. Wenn das, was Sie ihm zahlen, in seiner Konzernbilanz keine große Rolle mehr spielt, sollten Sie sich nach Alternativen umsehen und verschärft über eine Vertragskündigung nachdenken.

4. Lernen Sie aus Ihrem bestehenden Vertrag

Denken Sie über einen neuen Provider nach, sollten Sie für die Verhandlungen aus dem Vertrag mit dem aktuellen Partner lernen. So könnten Sie zum Beispiel aushandeln, dass Ihnen ein neuer Provider personelle Kontinuität auch im Fall einer Übernahme garantiert. Auch Vertragsstrafen oder Ausstiegsklauseln für den Fall eines schlechteren Services in der Folge einer Übernahme verbessern Ihre Verhandlungsposition.

5. Beobachten Sie genau die Veränderungen nach einer Übernahme

Beschränken Sie Ihre Beobachtungen nach einer Übernahme nicht auf das Offensichtliche. Ob Ihr Account Manager bleibt oder nicht, könnte weniger wichtig sein, als die Antwort etwa auf die Frage, welche Sicherheitsprobleme der Firmenübergang mit sich bringt. Vielleicht ergeben sich durch eine Übernahme auch ganz neue Konkurrenzsituationen, weil ihr Provider nun zu einem Unternehmen gehört, dass mit Ihrem im Wettbewerb steht. Das kann wiederum juristische Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Die Beweislast für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit liegt allerdings beim neuen Provider, der Sie davon überzeugen muss zu bleiben.

Zur Startseite