Consultant-News


Insourcing und Konsolidierung bei Infineon

60 Millionen sparen - für Innovationen

Der Halbleiterhersteller trennt seine IT von der Speicherchipsparte Qimonda. Das bietet die Möglichkeit, IT-Kosten um jährlich 60 Millionen Euro zu senken. Für das Ziel investiert CIO Michael Schmelmer alle schnellen Einsparungen in neue Projekte.
Michael Schmelmer, CIO Infineon Technologies: "Meine Sorge war, dass wir trotz hoher Fixkosten nur noch über ein Framework an internen Ressourcen und IT-Kompetenz verfügen."
Michael Schmelmer, CIO Infineon Technologies: "Meine Sorge war, dass wir trotz hoher Fixkosten nur noch über ein Framework an internen Ressourcen und IT-Kompetenz verfügen."

Der Outsourcing-Grad lag sehr hoch, dass war der IT bei Infineon bekannt. "Trotz allem waren wir über die Potenziale überrascht, die wir durch Insourcing heben konnten", berichtet CIO Michael Schmelmer. "Inzwischen fahren wie einen sehr starken Insourcing-Ansatz."

Mit der Abspaltung der Speichersparte von Infineon fiel zugleich der Beschluss, die IT zu trennen. Die Mitarbeiter in der IT wurden anteilig und unter Berücksichtigung der Standortgegebenheiten auf beide Unternehmensteile aufgeteilt. "New Infineon" gab dabei 40 Prozent der weltweit rund 1.300 IT-Mitarbeiter ab und verlor sein einziges Nearshore-Center in Bratislava. Es blieben jedoch Fixkosten an zentralen Standorten wie München, Singapur und Klagenfurt an Infineon hängen. "Meine Sorge war, dass wir trotz hoher Fixkosten nur noch über ein Framework an internen Ressourcen und IT-Kompetenz verfügen", sagt Schmelmer.

Er entschied sich deshalb, die IT einer Prüfung zu unterziehen: Welche Fixkosten, welche Ressourcen und welches Know-how waren noch verblieben? Für das Assessment holte sich Schmelmer externe Hilfe ins Haus, obwohl er kein zu großer Freund von Beratern ist. "Aber ich habe die Infineon-IT mit aufgebaut, und nach sieben Jahren verliert man die unabhängige Sicht", begründet er. Um nicht in alten Denkweisen steckenzubleiben, traf er mit den späteren Beratern eine ungewöhnliche Abmachung: "Wenn sie dachten, ich fange an zu blocken, sollten sie mich aus einer Diskussion rausnehmen. Was tatsächlich auch einmal passierte."

Unter vier Beratungshäusern entschied sich Schmelmer letztlich für Roland Berger, weil deren Vorgehensweise seinen Vorstellungen am meisten entsprach. Ein reiner Cost-Cut mit schnellen Erfolgen reichte ihm nicht. Der gewählte Ansatz orientiert sich nun am Net Present Value Ansatz (NPV). "Damit investieren wir schnelle Einsparungen wieder in neue ProjekteProjekte", erklärt Schmelmer. Sie sollen später ihr Sparpotenzial entfalten. "Ab Ende 2008 wollen wir die heutigen IT-Kosten um 60 Millionen Euro reduziert haben." Er räumt allerdings ein: Solch einen Ansatz könne man nur fahren, wenn das Management nicht ausschließlich auf kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen dränge. Alles zu Projekte auf CIO.de

Zur Startseite