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Insourcing und Konsolidierung bei Infineon

60 Millionen sparen - für Innovationen

Der Hauptsitz von Infineon.
Der Hauptsitz von Infineon.

Ein externer Berater sollte auf keinen Fall die Leitung des ITAM-Office übernehmen. Er wäre immer dem Vorwurf ausgesetzt gewesen, er habe keine Ahnung vonder internen IT und wisse nicht, dass man so viel gar nicht sparen könne. Aufgrund dieser Argumente übertrug Schmelmer die FührungFührung Klaudia Seiling, einer erfahrenen Projektmanagerin von Infineon. "Die Leitung musste jemand übernehmen, der früher schon einmal Re-Engineering-Projekte umgesetzt hat und der das operative Geschäft kennt", begründet der CIO. Alles zu Führung auf CIO.de

Außer dem ITAM-Office bestand ein weiterer Erfolgsfaktor darin, den Vorstand frühzeitig mit einzubeziehen und sich somit nicht unnötig Feinde im Management zu schaffen. Alle zwei Wochen traf Schmelmer sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Ziebart und Finanzvorstand Peter J. Fischl.

Lehren aus dem Projekt

Fakten zur Infineon Technologies AG.
Fakten zur Infineon Technologies AG.

Skepsis kam dagegen aus den Fachbereichen. Bei all den Einsparprojekten fürchteten sie nicht zu Unrecht, die Verfügbarkeit könne sinken, und Funktionen als Folge der StandardisierungStandardisierung könnten entfallen. Schmelmer konnte die Sorgen gut nachvollziehen. Denn nach einem achtwöchigen Assessment konnte die IT nicht exakt abschätzen, wie sich die Maßnahmen auswirken würden. Eine Lehre hat er daraus schon gezogen: "Beim nächsten Sparprojekt würde ich weitere drei Wochen an das Assessment hängen, um intensiver mit den Fachbereichen zu diskutieren." Außerdem würde er das Thema Business-Ressourcen und Gesamtprojektkosten stärker mit einbeziehen, eventuell sogar noch einen Business-Projektleiter als Koordinator installieren. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Rund 40 Prozent der Projekte sind erledigt, weitere 40 Prozent laufen noch. Bis Ende September 2008 will die IT auch die restlichen 20 Prozent abschließen. "Ohne die Reduktion der Komplexität des Geschäfts, wie sie durch die Ausgliederung von Qimonda erzielt wurde, wären aber solch hohe Einsparungen bei Applikationen und Insourcing nicht möglich“, meint Schmelmer.

Noch eine Lehre für seine küftige Arbeit hat Schmelmer aus dem Projekt gezogen. "Wann immer sich ein Unternehmen oder eine Unternehmenseinheit neu strukturiert, muss das IT-Management schauen, wo in der IT umstrukturiert und vereinfacht werden kann. Damit erbringt die IT einen weiteren Beitrag zur Kosteneffizienz", rät der Infineon-CIO. An der NPV-Betrachtung als Instrument für die Definition von Maßnahmen will er dabei auch künftig festhalten und Quick Wins immer wieder in innovative Sparprojekte investieren.

Die Vita von Michael Schmelmer.
Die Vita von Michael Schmelmer.
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