Britische Business Services sind Exportschlager

Offshoring hilft dem britischen Arbeitsmarkt

10.11.2004
Von Michael Kallus
Britische Firmen verlagern zwar zunehmend Business Services ins Ausland, doch gleichzeitig ist ihre Nachfrage nach heimischen Services enorm gestiegen. Unter dem Strich bringt das mehr Arbeitsplätze und einen deutlichen Handelsüberschuss. Das sind Ergebnisse einer Studie des Advanced Institute of Management Research (AIM).

Die Business Services sind erheblich schneller gewachsen als der Rest der Wirtschaft. Sie haben in den letzten zwei Jahrzehnten für 50 Prozent des Jobwachstums in Großbritannien gesorgt. Von 1980 bis 2001 hat die Zahl der Beschäftigten laut Studie um 92 Prozent zugenommen, das bedeutet 1,9 Millionen Arbeitsplätze wurden geschaffen. 2002 waren vier Millionen im Bereich Business Services angestellt.

Trotz Offshoring steigt die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich Business Services immer mehr, so AIM. Eine Studie von IDS über Call-Center gibt an, dass die Beschäftigungszahlen in mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen zugenommen haben. Die Nachfrage stammt vor allem von britischen Firmen, die nun einen wesentlich höheren Bedarf generieren als vor zwei Jahrzehnten.

Import wächst, aber Export noch viel mehr

Britische Firmen verlagern zwar zunehmend Services ins Ausland, doch relativ zu den gesamten Business Services betrifft das laut Studie nur einen kleinen Teil. Hier spielt die Handelsstatistik mit hinein: Großbritannien kann in fast allen Bereichen der Business Services einen Handelsüberschuss aufweisen, der sogar wächst.

Insgesamt kaufen mehr ausländische Firmen Business Services in Großbritannien ein, als britische Firmen im Ausland erwerben. Zwischen 1995 und 2001 ist der Export von Business Services von zwölf auf 32 Milliarden Pfund gewachsen. Im gleichen Zeitraum stieg der Import von sechs auf 14 Milliarden Pfund.

Lücke in der Produktivität geschlossen

Die Produktivität in diesem Bereich hat zur USA, Deutschland und Frankreich aufgeschlossen – bei einer Zunahme der Beschäftigten.

In zwei hochqualifizierten Bereichen, den Computer Services und Professional Services (Buchhaltung, Werbung und Rechtswesen) ist sogar die Produktivitätskluft zur USA weggefallen. Bei den Professional Services hatte die USA einmal einen Vorsprung von 80 Prozent.

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