Übernahme von 450 Mitarbeitern

HP schluckt WestLB Systems

20.10.2004
Von Thomas Zeller
Die IT-Services-Sparte von HP übernimmt im Zuge eines Outsourcing-Vertrages große Teile der WestLB Systems. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 500 Millionen US-Dollar und sieht die Übernahme der gesamten Belegschaft von 450 Mitarbeitern in Deutschland, Großbritannien, USA und Japan vor. "HP übernimmt mit diesem Vertrag alle Dienstleistungen unserer Tochter", bestätigte WestLB-Sprecher Armin Kloß CIO.de.

Die Outsourcing-Vereinbarung mit HPHP umfasst die komplette IT-Infrastruktur, sowie große Teile der Anwendungsentwicklung. Ab Januar nächsten Jahres wird der IT-Konzern die weltweit rund 8000 Arbeitsplätze der Bank betreuen. Dazu zählen die globale Betreuung der Desktops inklusive Mail-Systeme, Arbeitsplatztechnologie und Telefonie und der IT-Support der Handelsbereiche. HP wird zudem den übergreifenden Kunden-Support und Projekt-Dienstleistungen erbringen. Alles zu HP auf CIO.de

In einer Telefonkonferenz kündigte HP zudem weitere größere Outsourcing-Verträge in den nächsten vier bis sechs Wochen an. "Mit der WestLB gewinnen wir bereits unseren zweiten Kunden im Finanzdienstleistungsbereich", sagte Uli Holdenried, HP Senior Vice President Managed Services und designierter Vorsitzender der Geschäftsführung der Hewlett-Packard GmbHHewlett-Packard GmbH. Top-500-Firmenprofil für Hewlett-Packard GmbH

Das OutsourcingOutsourcing der WestLB Systems läutet die nächste Phase der KonsolidierungKonsolidierung im IT-Service-Markt ein. Bereits im Frühjahr hatte HP die Thyssen-Krupp-Tochter Triaton übernommen. "Im Gegensatz zu dieser Transaktion übernehmen wir zwar das Personal, aber nicht die rechtliche Hülle der WestLB Systems GmbH", so Holdenried. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Im deutschen Outsourcing-Markt liegt HP-Services nach Umsätzen und Marktanteilen zurzeit auf Position vier. Der Konzern will mit weiteren Übernahmen und neuen Outsourcing-Verträgen jedoch zulegen und im kommenden Jahr die aktuelle Nummer drei, Siemens Business Services, überholen. Die Konkurrenz wirft HP vor, bei zahlreichen Outsourcing-Ausschreibung nicht kostendeckende Angebote abzugeben.

Insgesamt wird der Kampf um den deutschen IT-Services-Markt immer härter. Erst am Dienstag hatte der französische Dienstleister Steria Übernahmeverhandlungen mit Mummert Consulting angekündigt. Auch Atos Origin signalisiert deutliches Interesse am deutschen Outsourcing-Markt. Durch die Teilübernahme der KarstadtQuelle-Tocher Itellium im September hatte das Unternehmen seine Position deutlich verbessert.

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