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Das Thema: Integration

Die Hypothekenbank Eurohypo hat die Fusion der drei größten deutschen Hypothekentöchter gerade hinter sich. Jetzt muss CIO Issimahos Hatzidimoulas das neue Geschäftsfeld Investment-Banking integrieren - die erste große Aufgabe für den Ex-Accenture-Partner. Die Uniklinik Aachen durchläuft derzeit eine millionenschwere Restrukturierung. Projektleiter und IT-Direktor Volker Lowitsch trägt dafür die Verantwortung - nicht nur für die IT. Der CIO des Stahlkonzerns Salzgitter AG, Günter König, ist Pionier in Sachen Netweaver, der modularen Integrationstechnologie von SAP. Hans Rösch, CIO von Vattenfall Europe, versucht den Kompromiss zwischen Microsoft Biztalk und SAPs Exchange Infrastrukture - ein Wagnis.

Wie sieht Ihre Integrationsstrategie aus?

Issimahos Hatzidimoulas: Die Integration der bestehenden Systeme im Rahmen der Fusion der drei Hypothekentöchter Rheinhyp, Deutsche Hyp und Eurohypo Alt wurde zwischen 2001 und 2003 weitgehend abgeschlossen. Wir haben gar nicht erst mit SherryPicking begonnen, sondern uns für das System Mark der Eurohypo Alt - der ehemaligen Tochter der Deutsche Bank - entschieden.

Mit Blick auf unsere Zielarchitektur sind uns die Effizienz für das traditionelle Hypothekengeschäft wichtig, Time-to-Market für die neuen Investment-Banking-Möglichkeiten sowie Datenkonsistenz für unsere Banksteuerung - unser magisches Dreieck. Die Systemwelt wird komplexer werden, deswegen ist die dringende Anforderung da, dass die Datenqualität bestehen bleibt. Zur Trennung zwischen bestehenden Lösungen und modernen Technologien zu Datenintegration wollen wir EAI nutzen. Die Vorgabe dafür: maximale Flexibilität in der operativen Architektur.

Günter König: Die Strategie heißt: modulare Systeme aufbauen, die flexibel eingesetzt werden können. Wie aus einem Baukasten müssen sich Geschäftsprozesse aus Teilapplikationen zusammensetzen lassen. Dies wirkt sich in jeder Schicht aus: vom User-Interface, dem SAP-Enterprise-Portal, auf dem der Anwender die Funktionen zu seinen Geschäftsprozessen ausführt, bis hin zur SAPSAP Exchange Infrastructure, die die Informationswege und Datenströme im Hintergrund routet und transformiert. Alles zu SAP auf CIO.de

Volker Lowitsch: Wir haben 2001 in der IT-Struktur eine reine Integrationssektion neben dem IT-Betrieb geschaffen, um durchgängige integrierte Prozesse zu etablieren. Ich muss schließlich in einer elektronischen Patientenakte sämtliche Informationen rund um die Uhr verfügbar halten. Wir haben in den vergangenen drei Jahren die Systemkomplexität reduziert, indem wir einheitliche Systeme eingeführt haben. In Bereichen mit vergleichbaren Prozessen ist nur noch ein System im Einsatz. Der Kommunikationsserver HL 7 (Anm. d. Red.: Datenformat Health Level 7) ist für uns das, was man in der IndustrieIndustrie als EAI oder Integration Layer bezeichnet. Als Gesamtintegration setzen wir auf ein Data Warehouse von SAS. Hier soll künftig die strategische und operative Berichterstattung abgewickelt werden. Top-Firmen der Branche Industrie

Hans Rösch: Wir machen konzernweite Vorgaben und geben Empfehlungen zu wichtigen IT-Architekturen und deren Bausteinen sowie zu den IT-Anwendungen - für SAP R/3 Classic, das als Ein-Mandanten-System in zirka 50 Konzernunternehmen eingesetzt wird, sowie für SAP HR und das Abrechnungssystem IS-U. Als EAI-Tool haben wir 2002 Microsofts BizTalk ausgewählt. Alle Schnittstellen zwischen SAP und den Anwendungen sollten darüber laufen. Über das SAP Business Warehouse bekommen wir die wichtigen kaufmännischen und technischen Informationen zusammen. An der Oberfläche werden alle Anwendungen über ein Web-Interface bedienbar, sodass man sie leicht in Portalen verknüpfen kann.

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