"Gremien-Herrschaft" immer beliebter

Trend zum Zentralismus in IT gebremst

05.08.2004
Von Detlef Scholz
Die sich langsam erholende Wirtschaft hat die Zentralisierungstendenz innerhalb der IT gebremst. Das folgt aus einer Studie von Forrester. Ein weiteres Ergebnis ist, dass Manager anderer Abteilungen immer häufiger bei IT-Angelegenheiten mitreden.

Über zwei Drittel der großen Unternehmen gaben an, dass Gremien, bestehend aus Managern unterschiedlicher Funktionsbereiche, die IT-Ausgaben beaufsichtigen und priorisieren. Diese Ausschüsse gehen aber gleichzeitig strategischer vor. Das belege der prozentuale Zuwachs des IT-Budgets im laufenden Jahr verglichen mit 2003, so die Analysten. Die Gelder flossen sowohl in IT-Projekte als auch in Forschung und Entwicklung (R&D). Deutlich mehr als ein Drittel der Unternehmen wollen ihr IT-Budget für das kommende Jahr erhöhen. Dagegen gaben nur 15 Prozent an, ihre IT-Ausgaben im nächsten Jahr senken zu wollen. Diese Zahlen seien ein weiteres Indiz für die sich belebende Wirtschaft, so Forrester.

Rund zwei Drittel der amerikanischen Firmen beschreiben ihre IT-Organisation als zentralisiert. Voriges Jahr waren es noch fast drei Viertel. Das Marktforschungsinstitut interpretiert diesen Trend so, dass der strategische Einfluss IT-fremder Entscheider wachse, indem diese beispielsweise die Auswahl von IT-Lieferanten bestimmten. Sich überlappende IT-Ausgaben unterschiedlicher Unternehmensbereiche könnten die Folge davon sein, so die Studienherausgeber.

In gut 30 Prozent der amerikanischen Unternehmen muss der CEO IT-Investitionen abzeichnen. Bei den Europäern sind das sogar fast 40 Prozent.

Europäer sind optimistischer

Häufig spielen die verschiedenen Abteilungen eine wichtige Rolle, wenn Lösungen wie CRMCRM, HR oder Finanzsoftware angeschafft werden sollen. Bei der Auswahl der Anbieter sprechen sie ein Wort mit. Über ein Viertel aller Firmen bezieht andere Unternehmensbereiche bei der Auswahl von Software mit ein. Geht es um die Entscheidung für einen Consulter, tut dies immerhin noch mehr als ein Fünftel der Befragten. Alles zu CRM auf CIO.de

Europäische Firmen scheinen optimistischer zu sein als amerikanische. Während diese nur 30 Prozent ihres IT-Budgets für kommendes Jahr in Neuanschaffungen und R&D stecken wollen, beträgt der Anteil der Europäer hier 37 Prozent. Sie lassen die Amerikaner auch bei den reinen R&D-Etats hinter sich: 8,5 zu 6,2 Prozent lautet das Ergebnis. Bezogen auf die Umsätze nähern sich die IT-Investitionen mit 4,8 (Europa) respektive 4,2 Prozent (USA) an. Zwei Drittel der für Neuinvestitionen geplanten Ausgaben sind noch nicht projektgebunden.

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