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IT-Steuerung durch ein Management-"Kabinett"

Digitale Fabriken zum Sparpreis

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
Europa, USA, Asien: Obwohl sich Daimler-Chrysler gerade von einer Beteiligung am LKW-Bauer Hyundai in Korea getrennt und das Engagement mit Mitsubishi in Japan heruntergefahren hat, wird die oberste IT-Managerin des Konzerns auch weiterhin viele Flugmeilen sammeln.

"Effizienzen fördern und gleichzeitig Innovationen pflegen - lautet das Motto von Sue Unger, CIO vom Daimler-Chrysler. "Dazu braucht man enge Beziehungen zu den Kunden" - also zu allen Instanzen im Konzern, die die IT als Geschäftswerkzeug nutzen. Neben der räumlichen Nähe zu allen wichtigen Anwendern soll auch die enge Zusammenarbeit mit dem IT-Management die Gewähr für die richtige IT-Strategie sein.

Unger, die zu den populärsten IT-Führungspersonen weltweit zählt, verlässt sich vor allem auf das Urteil eines Management-"Kabinetts": Zu dem gehören Rick Earle, Director IT Management für Nordamerika, Dr. Michael Gorriz, Vice President IT Business Systems, Chief Technical Officer Vince Morrotti, der Director Controlling und Lieferantenmanagement Bob Smith, der Vice President Nutzfahrzeuge Helmut Mahler und Smart-Manager Eberhard Cluss.

Jedes Jahr bestimmt das Gremium die IT-Aktivitäten für das nächste Jahr. "Ich fasse dann alles zusammen, und der Vorstand sieht sich die Vorlage an", erklärt Unger den Prozess. "Wenn es sein muss, justieren wir Prioritäten im Laufe des Jahres neu und treffen uns dann erneut."

Desktop-Outsourcing gescheitert

Ob alles, was auf diesem Weg angestoßen und Ende 2002 vom Gesamtvorstand verabschiedet wurde, richtig war, darüber ist die Meinung im Konzern noch immer geteilt. Beschaffung und Betrieb von schätzungsweise 150 000 Desktop-Rechnern in rund 10 000 weltweit verteilten Niederlassungen sollten für fünf Jahre an Hewlett-Packard übergeben werden. Doch statt der erhofften Einsparungen gab es Termin- und Managementprobleme - und Klagen über die Qualität der Hard- und Software. Im November 2003 wurde die Notbremse gezogen: Statt der Großlösung aus einer Hand wird es nun etliche kleine Auslagerungsinitiativen geben. "Das Projekt läuft weiterhin, und wir werden mit verschiedenen lokalen Service-Providern zusammenarbeiten, um auf die individuellen Anforderungen an den unterschiedlichen Standorten optimal eingehen zu können", heißt es in einer Erklärung der Autobauer. Und: "HPHP wird nach wie vor bevorzugter Partner für Hardware und IT-Services bleiben." Dennoch ist das Scheitern des bislang ambitioniertesten Outsourcing-Projekts ein teuer Rückschlag für die Strategie, mit Auslagerungsprojekten die Kosten zu senken. Alles zu HP auf CIO.de

Dessen ungeachtet unterzeichneten die Autobauer im April dieses Jahres einen mehrjährigen Servicevertrag mit EDS, um am Standort Michigan Server und Services zu konsolidieren. In Europa hat Siemens Business Services im Juli letzten Jahres den Betrieb des zentralen Rechenzentrums für den Konzern übernommen. Der Vertrag gilt für drei Jahre und hat ein zweistelliges Millionen-Euro-Volumen.

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