Enterprise Content Management

Ballast entsorgen

Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine
Papierberge und Informationsmüll überlagern das Unternehmenswissen. Enterprise Content Management (ECM) hilft beim Aussortieren der wirklich wichtigen Daten. Doch die Wahl des richtigen Anbieters fällt schwer: Trotz zahlreicher Unternehmensübernahmen ist der Markt weiterhin zersplittert. "Die eine Lösung" für alle Anforderungen gibt es - noch - nicht.

Die von Anwendern lang erhoffte KonsolidierungKonsolidierung auf dem Anbietermarkt für Content-Management-Systeme (CMS) kommt nur langsam voran. Mittlerweile verwenden Anbieter das Kürzel ECMECM (Enterprise Content Management), unter dessen Dach sie alle Varianten des CMS packen. Mit ECM-Systemen sollen digitale Inhalte - unabhängig von Art und Format und während ihres gesamten Lebenszyklus - integriert und verwaltet werden. Dazu zählen strukturierte Daten aus betriebswirtschaftlichen Programmen, Datenbanken sowie Data-Warehouses ebenso wie E-Mails, Voice-Mails, Bilder und Videos. Alles zu ECM auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Hinter dem Sammelbegriff "Enterprise Content Management" verbirgt sich allerdings noch ein Sammelsurium unterschiedlicher Werkzeuge: Das Spektrum reicht von der klassischen Lösung für das Dokumentenmanagement über das Web Content Management bis zum Digital Asset Management (DAM). Übersichten listen allein rund 75 Anbieter von ECM/DMS-Lösungen auf - mit Angeboten in allen Preisklassen.

ECM wird so wichtig wie ERP

Das Geschäft boomt: Laut den Analysten der Meta Group wächst der ECM-Markt jährlich um stolze 15 Prozent. Mit Software sollen im Jahr 2007 beispielsweise 2,3 Milliarden Dollar umgesetzt werden; der Servicebereich weise dann ein Volumen von sieben Milliarden Dollar auf. Das Interesse der Anwender ist groß, wie eine kürzlich erschienene Studie aus der Schweiz belegt. Befragt wurden 600 große und mittelgroße Schweizer Unternehmen vom Beratungshaus Dr. Pascal Sieber & Partners AG im Auftrag von Web-Dienstleister Unic Internet Solutions und ECM-Anbieter Ixos/Open Text. 60 Prozent der Teilnehmer wollen die ECM-Investitionen erhöhen. Bereits heute geben Unternehmen laut der Untersuchung durchschnittlich 15 Prozent ihres IT-Budgets für ECM-Anwendungen aus; über zehn Prozent machen dafür zwischen 31 und 50 Prozent locker. Über 80 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass "ECM mittelfristig einen ähnlichen Stellenwert für alle inhaltlich getriebenen Prozesse erhält wie ERPERP für die Abbildung betriebswirtschaftlicher Prozesse". Alles zu ERP auf CIO.de

Besondere Bedeutung kommt dabei dem ECM-Framework zu. Das Framework ist die Technologie, mit der sich alle benötigten Daten aus den unterschiedlichsten Quellen einfach zusammenführen lassen. Und dies unabhängig von den eingesetzten Systemplattformen, Anwendungen, vom Standort oder der Sprache, in der die elektronischen Informationen vorliegen. "Bis 2006 werden 60 Prozent der Global Player ein strategisches ECM-Framework einsetzen", sagt Charlie Brett, Vice President bei der Meta Group.

Web-Technologien oder Web-Content-Management (WCM)-Systeme - laut Meta Group eine ECM-Ergänzung - sind dafür prädestiniert. Im WCM-Bereich tummeln sich derzeit noch rund 200 Anbieter. WCM wurde in der Dotcom-Ära groß, und gemäß dem Motto "Content is king" geht es hier vor allem um Redaktionssysteme zur Gestaltung von Internetseiten. Struktur und Aussehen einer Seite werden dabei einmal definiert und dann über das Redaktionssystem laufend mit Informationen gefüllt. Zudem steuert das Redaktionssystem den Prozess vom Entwurf über die Freigabe bis zur Veröffentlichung der Inhaltskomponenten - WCM umfasst damit auch Workflow-Funktionen.

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